FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Börsianern wird in der ersten vollen Kalenderwoche des neuen Jahres schon wieder die volle Konzentration abverlangt. Denn es steht eine ganze Reihe an Konjunkturdaten an, die dem heimischen Leitindex Dax (DAX) den einen oder anderen Impuls geben könnten.
Am Freitagnachmittag werden mit dem monatlichen Arbeitsmarktbericht aus den USA die wohl wichtigsten Daten der Handelswoche veröffentlicht. Zuvor stehen einige durchaus relevante Wirtschaftszahlen aus Europa und speziell aus Deutschland auf der Agenda. Dünn gesät sind so kurz nach dem Neujahrsstart indes Nachrichten von Unternehmen.
"Der Dax ist momentan gefangen zwischen Hoffen und Bangen", sagte ein Marktbeobachter. Die Anleger warteten vor allem auf eine Ankündigung des Kaufprogramms für Staatsanleihen durch EZB-Chef Mario Draghi am 22. Januar. Die Geldflut der Notenbanken treibt seit Jahren die Märkte. Zugleich sei die Gefahr politischer Turbulenzen in der Eurozone durch einen möglichen Austritt Griechenlands von vielen Seiten schon verbal abgemildert worden, sagte der Marktbeobachter. Ein Austrittsszenario sei überdies bereits "leicht eingepreist".
Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research wagte einen weiteren Blick in die Zukunft und warnte vor zunehmenden Schwankungen an den Märkten im neuen Jahr "bei Aktien, aber auch bei Gold, Silber, Öl und dem Währungsmarkt". Wer positiv gestimmt sei, "ist bereits investiert. 2015 müssen sich also neue Anleger finden, die sich in den Markt wagen."
Womöglich könnten die aktuellen Daten vom Arbeitsmarkt in den USA Impulse für neue Aktienkäufe bieten. Die Dezember-Daten sind laut der Postbank die interessantesten der Woche. Nachdem es im November einen massiven Beschäftigungsschub gab, rechnen die Experten nun mit einem nicht mehr so deutlichen Wachstum. "Der von uns erwartete Stellenaufbau von 250 000 sollte aber zeigen, dass der Aufschwung am Arbeitsmarkt voll intakt ist. Zudem dürfte die Arbeitslosenquote auf 5,7 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren gesunken sein." Bernd Krampen von der NordLB sieht das ähnlich: Er rechnet sogar mit 240 000 neuen Stellen und damit "einer Fortsetzung der Belebung auf dem Arbeitsmarkt".
Zuvor wird es einige Daten aus Deutschland und auch europaweite Indikatoren geben. Doch auch hier stehen die wichtigsten Termine erst am Donnerstag und Freitag mit den Auftragseingängen und der Industrieproduktion in Deutschland sowie den Vertrauensindikatoren der EU-Kommission an.