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'WSJ': Europas Großbanken horten Liquidität - Zeichen für Finanzierungskrise

Veröffentlicht am 07.05.2012, 08:34
Aktualisiert 07.05.2012, 08:36
LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die großen europäischen Kreditinstitute horten einem Zeitungsbericht zufolge immer mehr Geld bei Zentralbanken. Wie das 'Wall Street Journal' (WSJ) am Montag berichtet, parkten die zehn größten Banken Ende März fast 1,2 Billionen US-Dollar bei Notenbanken weltweit. Das seien 128 Milliarden Dollar beziehungsweise zwölf Prozent mehr als noch im Dezember und 66 Prozent mehr als Ende 2010. Die Zeichen deuteten daraufhin, dass die Eiszeit an den Interbankenmärkten wieder anbricht, nachdem die riesigen Geldspritzen der Europäischen Zentralbank (EZB) in den ersten drei Monaten des Jahres für etwas Tauwetter gesorgt hätten.

Die EZB hatte den Banken im Euroraum im Dezember und Februar insgesamt über eine Billion Euro an billigen Krediten für den ungewöhnlich langen Zeitraum von drei Jahren ausgereicht. Ziel war es, die angespannte Lage im Interbankensektor zu entspannen und eine Kreditklemme zu verhindern. Doch stattdessen wandern die Mittel größtenteils in die Vorsichtskasse, wie die 'WSJ'-Recherchen zeigen.

Zudem investieren vor allem die Institute in den großen Krisenländern Spanien und Italien das frische Geld zu großen Teilen in Staatsanleihen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg halten spanische Banken inzwischen heimische Staatsanleihen im Wert von rund 263 Milliarden Euro. Im November 2011 waren es noch 178 Milliarden. Am italienischen Anleihemarkt zeichnet sich ein ähnlicher Trend ab. Dort stiegen die Investments der heimischen Banken zuletzt auf fast 324 Milliarden Euro; im November 2011 waren es noch 247 Milliarden.



Aus Zahlen des Datendienstleisters Dealogic geht außerdem hervor, dass die europäischen Banken im April lediglich Schuldverschreibungen im Gesamtvolumen von 24 Milliarden Dollar verkauft haben. Abgesehen vom schwachen Dezember, als lediglich 12,8 Milliarden Dollar platziert wurden, ist dies laut 'WSJ' der geringste Wert seit mehr als einem Jahr. Besonders ausgeprägt sei der Trend bei den italienischen und spanischen Banken.

Den Dealogic-Daten zufolge konnten die Kreditinstitute in Italien im vergangenen Monat nicht eine einzige unbesicherte Anleihe bei Investoren unterbringen. Wenn Banken sich ohne entsprechende Sicherheiten keine Mittel leihen, ist dies ein klares Zeichen für Misstrauen. Der unbesicherte Handel ist in normalen Zeiten eine tragende Säule des Interbankenmarkts./hbr/zb/kja

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