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'WSJE': Einige Euro-Schuldenländer drängen Banken zu Staatsanleihen-Käufen

Veröffentlicht am 29.11.2011, 09:12
BRÜSSEL (dpa-AFX) - Im verzweifelten Kampf um frisches Kapital versuchen einige Euro-Länder einem Pressebericht zufolge, ihre heimischen Banken stärker in die Pflicht zu nehmen. So hätten zum Beispiel Italien und Portugal den Druck auf die inländischen Banken erhöht, den Ausverkauf von Staatspapieren nicht fortzusetzen und auch wieder als Käufer solcher Papiere aufzutreten, heißt es in einem Bericht des 'Wall Street Journal Europe' (Dienstag). Die Zeitung beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. In dieser Woche stehen in Italien (Dienstag) und Spanien (Donnerstag) zwei große Auktionen von Staatspapieren an.

Die heimischen Banken sollen demnach dafür sorgen, dass die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage nicht zu groß beziehungsweise geschlossen wird. Andernfalls könnten die Renditen für Staatsanleihen noch stärker steigen und die Schuldenkrise damit verschärft werden. Dies liegt nicht im Interesse der Banken, da sie trotz zuletzt massiver Verkäufe nach wie vor Staatsanleihen in Milliardenhöhe in ihren Büchern liegen haben. Diese galten lange als sicher und werden von der Finanzaufsicht auch nicht zu dem mit Risiko behafteten Kapital einer Bank gezählt.

Die europäische Bankenaufsicht (EBA) prüft allerdings in einem umstrittenen sogenannten Blitzstresstest derzeit, inwieweit die Banken mögliche Verluste bei Staatsanleihen aushalten würden. Die Ergebnisse dieses Test sollen bald veröffentlicht werden. Noch wird aber hinter den Kulissen mit harten Bandagen über die Details gestritten. Schon jetzt steht fest, dass die Banken deswegen bis Mitte des kommenden Jahres europaweit massiv Kapital benötigen.

Die Finanzinstitute stecken daher in der Zwickmühle. Halten sie sich weiter mit Käufen von Staatsanleihen zurück oder verkaufen sie diese weiter wie zuletzt, dann befeuern sie die Finanzierungsnöte der eigenen Staaten. Treten sie wieder stärker als Käufer auf, brauchen sie vermutlich bald mehr Kapital. Doch dieses ist für Banken zuletzt selbst schwer zu bekommen. Die Refinanzierungskosten für Kreditinstitute am freien Markt sind deutlich gestiegen und Aktienplatzierungen sind kaum möglich.

So wird mit Spannung erwartet, ob und wie es der italienischen Großbank Unicredit gelingen wird, Anfang 2012 rund 7,5 Milliarden durch den Verkauf von neuen Aktien einzunehmen. Die Unicredit braucht das Geld, um die wegen der Schuldenkrise aufgetretenen Kapitallücken zu schließen. Auch in Deutschland brauchen die großen börsennotierten Häuser Deutsche Bank und Commerzbank frisches Kapital. Die beiden Institute wollen den Kapitalbedarf nach aktuellen Plänen aus eigener Kraft stemmen. Einige Experten zweifeln jedoch daran, ob dies gerade der bereits teilverstaatlichen Commerzbank gelingen wird./zb/bgf/wiz

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