Berlin (Reuters) - Der deutsche Außenhandelsverband BGA hält nach dem ergebnislosen Verlauf der WTO-Handelsministerkonferenz in Buenos Aires die Welthandelsorganisation für bedroht.
Man müsse nun "nach besten Kräften versuchen, die verfahrene Situation zu lösen", kommentierte der Verband am Donnerstag den Misserfolg der Konferenz. "Letztendlich ist die WTO ein riesiger Erfolg für die Gestaltung eines regelbasierten internationalen Handels, den wir nicht aufs Spiel setzen dürfen."
Als zweite Konsequenz plädierte der Verband dafür, wenn schon umfassende multilaterale Vereinbarungen derzeit nicht möglich seien, stärker auf sogenannte plurilaterale Lösungen - also solche zwischen Staatengruppen - zu setzen. Zentrale Elemente hierbei seien der enge Zusammenschluss in der EU, aber auch ein weiteres Voranschreiten bei den bilateralen und regionalen Handelsabkommen. Als ermutigend dafür bezeichnete der BGA die jüngste Einigung auf einen Vertragstext zwischen der EU und Japan. Auch beim angestrebten EU-Abkommen mit Mercosur hofften die Außenhändler auf eine zügige Übereinkunft.
Die Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Buenos Aires war nach massiver US-Kritik ohne jeden Fortschritt beim Abbau weltweiter Handelshürden zu Ende gegangen. Auch eine gemeinsame Abschlusserklärung schafften die Mitglieder nicht.