Washington (Reuters) - Angesichts der Stärke der US-Wirtschaft und des Arbeitsmarkts sieht Notenbankchefin Janet Yellen trotz der unerwünscht niedrigen Inflation weitere schrittweise Zinserhöhungen für angebracht.
Allerdings würden die Inflationsdaten in den kommenden Monaten genau beobachtet, sagte Yellen am Sonntag in Washington. "Meine Vermutung ist, dass diese gedämpften Werte nicht anhalten werden." Auch in der Euro-Zone sei im Zuge der Konjunkturerholung mit einer zunehmenden Inflation zu rechnen, sagte der Vize-Chef der Europäischen Zentralbank, Vitor Constancio, am Sonntag in Washington.
Die für Aufschwungzeiten überraschend niedrige Inflation war zuletzt immer stärker in den Fokus der Währungshüter gerückt. Die US-Notenbank Fed hatte auf dem jüngsten Zinstreffen den Leitzins nicht weiter angehoben. Wie aus den vergangene Woche veröffentlichten Protokollen der September-Sitzung hervorging, hatten sich viele Teilnehmer besorgt über die anhaltend niedrige Inflation geäußert. Auch die EZB ist trotz anhaltender Geldflut ihrem Ziel einer Teuerung von knapp zwei Prozent im September kein Stück nähergekommen.