MÜNCHEN (dpa-AFX) - Formel 1-Chef Bernie Ecclestone hat seine Alleinherrschaft über die Rennserie nach Schilderungen eines Zeugen mit Zähnen und Klauen verteidigt. Als BMW , Mercedes und die anderen Autohersteller vor einigen Jahren an einer Konkurrenzveranstaltung zur Formel 1 arbeiteten, habe Ecclestone dies als Bedrohung angesehen und sei extrem aggressiv geworden. 'Nach außen hat er das weggelächelt, aber nach innen war er stinksauer', sagte der Mitarbeiter der Kommunikationsagentur CNC, der die Hersteller bis zum Jahr 2006 bei dem Deal beraten hatte, am Mittwoch im Prozess gegen den ehemaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky vor dem Landgericht München.
Der 53-Jährige muss sich wegen Bestechlichkeit verantworten, weil Ecclestone ihm beim Verkauf der BayernLB-Anteile an der Formel 1 rund 44 Millionen Dollar zahlte. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Ecclestone damit Einfluss auf die Verkaufsverhandlungen nehmen und seinen Job an der Formel 1-Spitze sichern wollte. Die Ermittlungen gegen Ecclestone laufen noch.
Der Zeuge beschrieb Ecclestone als unberechenbaren, launischen und schwierigen Geschäftspartner, der sich nicht in die Karten blicken ließ. 'Es war extrem schwierig, ihn zu greifen.' Wenn er Wind davon bekam, dass Gespräche mit den Rennstreckenbetreibern liefen, habe der 81-Jährige diese angerufen und unter Druck gesetzt. 'Ihr sägt an dem Ast, auf dem Ihr sitzt', sei Ecclestones Botschaft gewesen.
Die Pläne der Autohersteller für die Konkurrenzveranstaltung zur Formel 1 waren bereits sehr konkret, wie auch mehrere andere Zeugen in dem Prozess ausgesagt hatten. Die Hersteller wollten vor allem mehr Geld an den Rennen verdienen, als es mit Ecclestone möglich war. Der sperrige Chef wäre seinen Job dann wohl los gewesen. Letztlich kam das Projekt aber nicht zustande, weil zunächst Ferrari und dann auch andere Hersteller ausscherten. Welche Rolle Ecclestone dabei im Hintergrund spielte, ist unklar.
Im Jahr 2006 verkaufte Gribkowsky die Anteile der BayernLB an der Rennserie schließlich für 840 Millionen Dollar an den Investor CVC und sorgte somit für ein Happy End für Ecclestone: Er durfte bleiben und sitzt bis heute am Steuer der Formel 1.
Der frühere BayernLB-Verwaltungsratschef Siegfried Naser war so begeistert von der Arbeit Gribkowskys, dass er ihm dafür zusätzlich zu seinem Gehalt von mehr als 500.000 Euro einen Bonus zahlen wollte, wie er bei seiner ersten Zeugenaussage im November gesagt hatte. Mittwoch wurde er zum zweiten Mal geladen, konnte aber nach zehn Minuten wieder gehen, weil er sich nicht zu Einzelheiten eines speziellen Kredits äußern konnte./dwi/DP/he
Der 53-Jährige muss sich wegen Bestechlichkeit verantworten, weil Ecclestone ihm beim Verkauf der BayernLB-Anteile an der Formel 1 rund 44 Millionen Dollar zahlte. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Ecclestone damit Einfluss auf die Verkaufsverhandlungen nehmen und seinen Job an der Formel 1-Spitze sichern wollte. Die Ermittlungen gegen Ecclestone laufen noch.
Der Zeuge beschrieb Ecclestone als unberechenbaren, launischen und schwierigen Geschäftspartner, der sich nicht in die Karten blicken ließ. 'Es war extrem schwierig, ihn zu greifen.' Wenn er Wind davon bekam, dass Gespräche mit den Rennstreckenbetreibern liefen, habe der 81-Jährige diese angerufen und unter Druck gesetzt. 'Ihr sägt an dem Ast, auf dem Ihr sitzt', sei Ecclestones Botschaft gewesen.
Die Pläne der Autohersteller für die Konkurrenzveranstaltung zur Formel 1 waren bereits sehr konkret, wie auch mehrere andere Zeugen in dem Prozess ausgesagt hatten. Die Hersteller wollten vor allem mehr Geld an den Rennen verdienen, als es mit Ecclestone möglich war. Der sperrige Chef wäre seinen Job dann wohl los gewesen. Letztlich kam das Projekt aber nicht zustande, weil zunächst Ferrari und dann auch andere Hersteller ausscherten. Welche Rolle Ecclestone dabei im Hintergrund spielte, ist unklar.
Im Jahr 2006 verkaufte Gribkowsky die Anteile der BayernLB an der Rennserie schließlich für 840 Millionen Dollar an den Investor CVC und sorgte somit für ein Happy End für Ecclestone: Er durfte bleiben und sitzt bis heute am Steuer der Formel 1.
Der frühere BayernLB-Verwaltungsratschef Siegfried Naser war so begeistert von der Arbeit Gribkowskys, dass er ihm dafür zusätzlich zu seinem Gehalt von mehr als 500.000 Euro einen Bonus zahlen wollte, wie er bei seiner ersten Zeugenaussage im November gesagt hatte. Mittwoch wurde er zum zweiten Mal geladen, konnte aber nach zehn Minuten wieder gehen, weil er sich nicht zu Einzelheiten eines speziellen Kredits äußern konnte./dwi/DP/he