NEUSS (dpa-AFX) - Die zweite Tarifrunde für die rund 550 000 Beschäftigten der deutschen Chemieindustrie hat am Donnerstag in Neuss begonnen. Die Gewerkschaft IG BCE verlangt unter anderem 4,8 Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt. Die Gespräche verlaufen für Branchenverhältnisse diesmal ungewohnt kontrovers. Neun regionale Verhandlungsrunden und eine zentrale Tarifrunde brachten bislang keine Annäherung der Parteien.
Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Hans-Carsten Hansen, hatte vor der Fortsetzung der Gespräche einen "äußerst moderaten Lohnabschluss" gefordert. Sein Gegenüber bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Peter Hausmann, appellierte dagegen an die Arbeitgeber, ein verhandelbares Angebot vorzulegen und drohte, die Gewerkschaft sei kampfbereit. Die Tarifgespräche in Neuss sind auf zwei Tage angesetzt.