FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Siemens sind am Donnerstag nach schwachen Zahlen vorbörslich unter Druck geraten. Beim Broker Lang & Schwarz gaben die Titel des Elektrokonzerns kurz vor dem Handelsstart um 1,59 Prozent nach. Der X-Dax als außerbörslicher Marktindikator ließ eine um knapp höhere Eröffnung des Dax erwarten.
Siemens ist im dritten Geschäftsquartal unerwartet deutlich von der zunehmenden Kaufzurückhaltung seiner Kunden erfasst worden und hat das Gewinnziel mit einem Fragezeichen versehen. Siemens spüre einen stärkeren konjunkturellen Gegenwind, sagte Vorstandschef Peter Löscher. 'Angesichts des verschlechterten Umfelds ist es schwieriger geworden, unsere Prognose für das Geschäftsjahr zu erreichen.' Der Auftragseingang, der im Vorjahr von einem Zugauftrag profitiert hatte, sank zwischen April und Juni um 23 Prozent. Dagegen legte der Umsatz wegen des immer noch dicken Auftragspolsters um zehn Prozent zu. Der Nettogewinn, der im Vorjahr unter Sondereffekten gelitten hatte, stieg um 70 Prozent.
BÖRSIANER MONIEREN VOR ALLEM GEWINNENTWICKLUNG
Ein Händler sprach von insgesamt schwachen Zahlen des Münchener Konzerns. Während der Umsatz positiv überrascht habe, seien sowohl der Auftragseingang als auch der Sektorgewinn hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hieß es in einer ersten Einschätzung. Zudem wies der Händler darauf hin, dass der Elektrokonzern die Pläne für den Börsengang seiner Lichttocher Osram abgeblasen und dafür Abschreibungen vorgenommen hat, und nun eine Abspaltung plant. Dazu komme die Warnung, dass die Ziele für 2012 schwerer erreichbar sein könnten. Entsprechend dürften die Aussagen die Aktien belasten.
Auch Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank schrieb, die enttäuschenden Zahlen hätten die Markterwartungen verfehlt. Hervorzuheben sei die Profitabilität der verschiedenen Sektoren, die vor allem in den Bereichen Energie und Industrie hinter seinen Schätzungen zurückgeblieben sei. Zudem seien die Jahresziele 'mehr als ambitioniert'. Um diese zu erreichen, müsse sich der Sektorgewinn des Elektrokonzerns im vierten Geschäftsquartal deutlich verbessern. Daher überdenkt der Experte sein bisheriges'Buy'-Votum und den fairen Wert von 77,00 Euro für die Aktie.
Die Auftragseingänge und die Margen seien selbst mit Blick auf die niedrigen Erwartungen schwach ausgefallen, heißt es bei der Commerzbank. Vor allem die niedrigere Profitabilität des zyklischen Industriegeschäfts steche hervor. Zudem habe Siemens die Aussagen zum Ausblick erwartungsgemäß abgeschwächt, schrieb Analyst Ingo-Martin Schachel./gl/ag
Siemens ist im dritten Geschäftsquartal unerwartet deutlich von der zunehmenden Kaufzurückhaltung seiner Kunden erfasst worden und hat das Gewinnziel mit einem Fragezeichen versehen. Siemens spüre einen stärkeren konjunkturellen Gegenwind, sagte Vorstandschef Peter Löscher. 'Angesichts des verschlechterten Umfelds ist es schwieriger geworden, unsere Prognose für das Geschäftsjahr zu erreichen.' Der Auftragseingang, der im Vorjahr von einem Zugauftrag profitiert hatte, sank zwischen April und Juni um 23 Prozent. Dagegen legte der Umsatz wegen des immer noch dicken Auftragspolsters um zehn Prozent zu. Der Nettogewinn, der im Vorjahr unter Sondereffekten gelitten hatte, stieg um 70 Prozent.
BÖRSIANER MONIEREN VOR ALLEM GEWINNENTWICKLUNG
Ein Händler sprach von insgesamt schwachen Zahlen des Münchener Konzerns. Während der Umsatz positiv überrascht habe, seien sowohl der Auftragseingang als auch der Sektorgewinn hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hieß es in einer ersten Einschätzung. Zudem wies der Händler darauf hin, dass der Elektrokonzern die Pläne für den Börsengang seiner Lichttocher Osram abgeblasen und dafür Abschreibungen vorgenommen hat, und nun eine Abspaltung plant. Dazu komme die Warnung, dass die Ziele für 2012 schwerer erreichbar sein könnten. Entsprechend dürften die Aussagen die Aktien belasten.
Auch Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank schrieb, die enttäuschenden Zahlen hätten die Markterwartungen verfehlt. Hervorzuheben sei die Profitabilität der verschiedenen Sektoren, die vor allem in den Bereichen Energie und Industrie hinter seinen Schätzungen zurückgeblieben sei. Zudem seien die Jahresziele 'mehr als ambitioniert'. Um diese zu erreichen, müsse sich der Sektorgewinn des Elektrokonzerns im vierten Geschäftsquartal deutlich verbessern. Daher überdenkt der Experte sein bisheriges'Buy'-Votum und den fairen Wert von 77,00 Euro für die Aktie.
Die Auftragseingänge und die Margen seien selbst mit Blick auf die niedrigen Erwartungen schwach ausgefallen, heißt es bei der Commerzbank. Vor allem die niedrigere Profitabilität des zyklischen Industriegeschäfts steche hervor. Zudem habe Siemens die Aussagen zum Ausblick erwartungsgemäß abgeschwächt, schrieb Analyst Ingo-Martin Schachel./gl/ag