TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die Börsen Asiens haben am Montag keine gemeinsame Richtung gefunden. Während es in China nach durchwachsenen Wirtschaftsdaten nach unten ging, zeigten sich die Märkte in anderen Ländern recht robust. Im Fokus bleibt die Sorge über eine mögliche Bankenkrise, die zum Wochenstart aber erst einmal etwas nachließ.
So fand sich ein Käufer für die nach ihrem Kollaps unter staatliche Kontrolle gestellte Silicon Valley Bank (NASDAQ:SIVB). Der Zusammenbruch der US-Regionalbank war - gemeinsam mit den Problemen der Credit Suisse (SIX:CSGN) - der Auslöser des Bankenbebens der vergangenen Wochen.
Für die neue Handelswoche rechnet Analyst Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg nun "mit weiteren notwendigen und beruhigenden Einlassungen von Politikern und Notenbankern. Wie letzte Woche gilt: Das Bankenbeben geht weiter, bleibt aber beherrschbar."
Einem Händler zufolge müssen sich nun aber erst einmal die Preise für Kreditausfallversicherungen (CDS) für europäische Banken normalisieren, die sich jüngst in Richtung des Niveaus der europäischen Schuldenkrise des Jahres 2013 bewegt hätten. Solange dieser Spiegel der Nervosität von Investoren sich nicht normalisiere, dürften die Aktienmärkte tendenziell unter Druck bleiben.
In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei 225 0,3 Prozent höher mit 27 476,87 Punkten. Der australische S&P ASX 200 stieg um 0,10 Prozent, während es in Südkorea für den Kospi nach unten ging, mit minus 0,2 Prozent allerdings nur leicht. Die südkoreanische Regierung verlängerte Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte, die sie im vergangenen Jahr zur Bekämpfung einer Kreditklemme eingeführt hatte.
Auf den Börsen Chinas lasteten indes durchwachsene Konjunkturdaten: Die Industriegewinne fielen zum Jahresstart um fast ein Viertel. Das zeigt, dass Unternehmen Probleme haben, den Corona-Rückschlag aufzuholen.
Der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen fiel zuletzt um 0,4 Prozent. In der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong sank der Hang-Seng-Index im späten Handel um 0,9 Prozent.
Mit Blick auf Einzelwerte stiegen die Aktien von Alibaba (NYSE:BABA) in Hongkong um gut zwei Prozent. Alibaba-Gründer Jack Ma, der sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und sich hauptsächlich außerhalb Festlandchinas aufgehalten hatte, nachdem er 2020 die staatliche Regulierung von Internetkonzernen kritisiert hatte, sprach am Montag überraschend in einer Schule in Hangzhou.