TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die Stabilisierung der Wall Street im späten Geschäft am Vortag hat die asiatischen Börsen am Dienstag gestützt. Die wichtigsten Finanzmärkte der Region Asien-Pazifik verzeichneten Gewinne, die allerdings im überschaubaren Bereich blieben.
Die anstehende Sitzung der US-Notenbank Fed als wichtigster Impulsgeber in dieser Woche dürfte weitgehend verarbeitet sein. "Nach unserer Einschätzung wird die Fed den US-Leitzins um weitere 75 Basispunkte auf 3,25 Prozent anheben", merkte Jens Franck, Leiter Portfoliomanagement bei dem Hamburger Anleihe-Spezialisten nordIX an. "Dieser Zinsschritt ist bereits vollständig eingepreist."
Auch in Fernost setzten die Notenbanken Akzente. Das Protokoll der australischen Notenbank habe die Möglichkeit einer etwas geringeren Geschwindigkeit bei künftigen Zinserhöhungen aufgezeigt, so die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn). Allerdings rechnen die Volkswirte der Bank nicht vor November mit einer Rückkehr zu moderaten Zinsschritten von jeweils 25 Basispunkten. Der S&P ASX 200 schloss mit 6806,40 Punkten 1,29 Prozent fester.
Auch in Japan macht sich die verstärkte weltweite Inflationsentwicklung bemerkbar. Die bereinigten Verbraucherpreise lagen im August leicht über den Erwartungen. Die Marktstrategen der Deutschen Bank verwiesen in diesem Zusammenhang auf höhere Rohstoffpreise und den Einfluss des schwachen Yen. Die Preisentwicklung verstärke den Druck auf die japanischen Währungshüter. Bei ihrer kommenden Sitzung dürfte die Notenbank aber noch nicht von ihrer bislang lockeren Geldpolitik ablassen. Nach dem Feiertag zu Wochenbeginn legte der japanische Leitindex Nikkei 225 um 0,44 Prozent auf 27 688,42 Punkte zu.
Die chinesischen Börsen profitierten nach Ansicht der Experten der Deutschen Bank von den aufgehobenen Lockdown-Maßnahmen in Teilen des Landes. Der Hang Seng der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong zog zuletzt um 1,04 Prozent auf 18 759,44 Zähler an. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen tendierte dagegen praktisch unverändert.