TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Im Vorfeld der US-Notenbanksitzung haben die asiatischen Börsen am Mittwoch südwärts tendiert. Dabei belasteten auch die mäßigen Vorgaben der Wall Street. Etwas stärker ging es in Japan und Australien nach unten.
"Die Aussicht auf eine mögliche Zinsanhebung um 100 Basispunkte - statt der erwarteten 75 - rückt in den Vordergrund und erklärt die zunehmende Nervosität an den Märkten", so Michael Winkler, Leiter der Anlagestrategie der St. Galler Kantonalbank. "Sollte sich die restriktive Politik noch weiter beschleunigen, müssen Anleger auch in nächster Zeit mit weiteren Turbulenzen rechnen." Es bleibe auch abzuwarten, ob nach den expansiven Übertreibungen der letzten Jahre, ein "Wettkampf" der Notenbanken um möglichst restriktive Zinspolitik folge.
Hinzu kamen belastende Nachrichten zum Ukraine-Konflikt: Knapp sieben Monate nach Beginn des Krieges hat Russland eine Teilmobilmachung der eigenen Streitkräfte angeordnet. Ein baldiges Ende des Krieges sei damit noch unwahrscheinlicher geworden, folgerten die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn). Diese gilt um so mehr angesichts der geplanten Referenden über den Anschluss der von Russland besetzten Gebiete an die russische Föderation. "Damit könnte Moskau die bisher scheinbar erfolgreich verlaufende Gegenoffensive der Ukraine als Angriff auf russisches Staatsgebiet werten", hieß es von der Landesbank Baden-Württemberg.
In diesem Kontext verlor der japanische Leitindex Nikkei 225 1,36 Prozent auf 27 313,13 Punkte. Noch etwas stärker gab der australische S&P ASX 200 nach, der um 1,56 Prozent auf 6700,20 Punkte fiel. Der Hang Seng der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gab zuletzt um 1,23 Prozent auf 18 549,48 Punkte nach. Etwas besser entwickelte sich der am Vortag zurück gebliebene CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der chinesischen Festlandbörsen, hier ging es nur um 0,31 Prozent auf 3920,72 Punkte nach unten.