PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben sich am Montag nur sehr moderat von ihrer Talfahrt der vergangenen Woche erholt. Aufwind gab es vor allem für Unternehmen aus der Autobranche und dem Öl- und Gassektor. Für Immobilienwerte ging es hingegen am deutlichsten abwärts. Angebotssorgen hatten zu Wochenbeginn den Preis für europäisches Erdgas in die Höhe getrieben. Das hilft zwar der Branche, aber belastet die übergeordnete Stimmung, denn eine solche Entwicklung spricht eher für ein restriktives Vorgehen der Notenbanker im Kampf gegen die hohe Inflation. Zudem herrscht Enttäuschung darüber, dass die Konjunkturmaßnahmen in China weniger entschieden ausgefallen waren, als Experten erwartet hatten.
Der EuroStoxx 50 legte letztlich um 0,28 Prozent auf 4224,87 Punkte zu und gab damit einen Teil seiner Tagesgewinne wieder ab. Am Freitag war der Leitindex der Euroregion nach einer verlustreichen Woche zeitweise auf den tiefsten Stand seit März gerutscht. Seit August hat der EuroStoxx inzwischen 5,5 Prozent eingebüßt.
Der französische Cac 40 gewann am Montag 0,47 Prozent auf 7198,06 Zähler. Der britische FTSE 100 kam mit minus 0,06 Prozent auf 7257,82 Punkte nicht vom Fleck.
Allgemein bleibe die Situation für Anleger schwierig, schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. Die konjunkturelle Lage in Europa und China sowie die Sorge, dass die US-Notenbank ihre Geldpolitik weiter straffen könnte, belasteten. "Zudem sind die Indizes in einer schwierigen technischen Verfassung", konstatierte er. So rängen etwa der deutsche Leitindex Dax genauso wie der EuroStoxx 50 aktuell mit wichtigen Unterstützungsbereichen. Rutschten sie darunter, werteten charttechnisch orientierte Investoren das als Signal für mögliche weitere Verluste.