PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU (dpa-AFX) - In einem schwachen internationalen Umfeld haben die Börsen in Osteuropa am Donnerstag überwiegend im Minus geschlossen. So gingen die Aktienmärkte in Warschau, Budapest und Moskau mit Verlusten aus dem Handel. Einzig Prag konnte ein minimales Plus für sich verbuchen.
Der polnische Zentralbank-Chef Adam Glapinski erwartet für das Gesamtjahr 2022 ein Wirtschaftswachstum in Polen von rund 4 bis 4,5 Prozent. Für 2023 geht er von rund 3 Prozent Wirtschaftswachstum und einer Inflation von unter 6 Prozent aus. Daher könne er nicht ausschließen, dass die Zentralbank 2023 auch wieder die Zinsen senken werde. Die polnischen Notenbank hatte am Vortag die Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte auf 6 Prozent angehoben.
An der Warschauer Börse gaben die Kurse erneut nach. Der Wig-20 verlor 1,41 Prozent auf 1767,50 Punkte. Der breiter gefasste Wig büßte 1,12 Prozent auf 55 440,27 Zähler ein.
Die Aktien des Software-Herstellers CD Projekt (WA:CDR) erlitten einen Kurssturz von 9,12 Prozent. Damit haben die Papiere des Entwicklers der Witcher-Computerspiele seit Jahresbeginn bereits über 50 Prozent ihres Wertes eingebüßt.
Aber auch die Finanzwerte zählten einmal mehr zu den Verlierern am polnischen Aktienmarkt. So sackten Bank Polski um 2,49 Prozent und Pekao um 3,34 Prozent ab.
Ein ähnliches Bild zeichnete auch der Aktienhandel in Prag. Die tschechischen Finanzwerte erlitten ebenfalls geschlossen Kursverluste: Erste Group (VIE:ERST) fielen um 1,33 Prozent, Komercni Bank (PR:BKOM) um 0,41 Prozent und Moneta Money um 0,63 Prozent.
Der Gesamtmarkt schloss kaum verändert. So ging der Leitindex PX zu Handelsende mit einem geringfügigen Aufschlag von 0,02 Punkten bei 1345,07 Einheiten aus dem Handel.
Der ungarische Leitindex Bux verlor 1,7 Prozent auf 39 663,15 Zähler. Unter den Indexschwergewichten fielen Mol (BU:MOLB) um 2 Prozent, Gedeon Richter (BU:GDRB) um 2,83 Prozent und Magyar Telekom (ETR:DTEGn) um 0,54 Prozent.
Der russische RTS-Index büßte 1,52 Prozent auf 1212,58 Punkte ein.