PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU (dpa-AFX) - Die Börsen in Osteuropa haben am Donnerstag mit uneinheitlicher Tendenz geschlossen. Während Prag und Budapest zulegen konnten, gaben die Leitindizes in Warschau und vor allem Moskau nach. Neben der ersten Leitzinserhöhung der EZB seit elf Jahren, standen die Gas- und die italienische Regierungskrise im Fokus der Investoren.
Bei einem überraschenden Besuch in Moskau hat der ungarische Außenminister Peter Szijjarto um mehr Gas gebeten. Zusätzlich zu den bereits vereinbarten Mengen wolle sein Land heuer 700 Millionen Kubikmeter russisches Gas kaufen, sagte er in Moskau. Es gehe um die Energiesicherheit Ungarns.
In Budapest schloss der Leitindex Bux den Handel mit einem kräftigen Plus von 2,17 Prozent bei 42 030,31 Zählern. Unter den Index-Schwergewichten gewannen MOL (BU:MOLB) 3,7 Prozent an Wert hinzu. OTP (BU:OTPB) stiegen 0,5 Prozent und Richter Gedeon (BU:GDRB) um 2,3 Prozent. Die Aktien des Baustoffe-Herstellers Masterplast sprangen um 17,2 Prozent nach oben.
In Prag gewann der Leitindex PX 0,55 Prozent auf 1247,68 Zähler. Die tschechischen Finanztitel (NYSE:XLF) im Leitindex konnten alle zulegen. So stiegen Komercni Banka (PR:BKOM) um 1,9 Prozent, Erste Group (VIE:ERST) um 0,8 Prozent und Moneta Money Bank (PR:MONET) verteuerten sich um immerhin 0,2 Prozent. Die Versorger-Werte der CEZ (PR:CEZP) gingen mit einem minimalen Abschlag von 0,1 Prozent aus dem Handel.
An der Warschauer Börse gaben die Indizes dagegen nach. Mit einem Tagesminus von 0,68 Prozent ging der Wig-20 bei 1683,09 Zählern aus dem Handel. Der breiter gefasste Wig gab um 0,59 Prozent auf 53 415,38 Zähler nach. Tagesverlierer waren die Anteilsscheine des Schuhhändlers CCC (WA:CCCP), dessen Aktien um 6 Prozent abrutschten. Aber auch die Werte des Online-Marktplatzes Allegro (WA:ALEP) gaben deutlich nach - ein Minus von 3,4 Prozent. Daneben gerieten auch die Rohstoff- und Minenwerte wie JSW (WA:JSW) oder KGHM (WA:KGH) unter Abgabedruck.
Für Gesprächsstoff sorgte in Warschau eine große Fusion. Die Aktionäre von PKN Orlen (WA:PKN) haben dem geplanten Zusammenschluss mit dem Mitbewerber Lotos (WA:LTSP) zugestimmt. Auch das Gasunternehmen PGNiG (WA:PGN) soll in dem neuen Konzern aufgehen. Durch den Zusammenschluss soll der größte Öl- und Gas-Konzern der Region entstehen. Die Lotos-Aktionäre hatten bereits am Vortag zugestimmt. Lotos ermäßigten sich am Donnerstag um 1,5 Prozent, PKN Orlen um 0,9 Prozent und PGNiG um 0,1 Prozent.
An der Moskauer Börse rutschte der RTS-Index um 3,93 Prozent auf 1142,18 Einheiten ab.