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APA ots news: Österreichs Emittenten genießen weiterhin höchstes...

Veröffentlicht am 03.08.2012, 10:25
Aktualisiert 03.08.2012, 10:28
APA ots news: Österreichs Emittenten genießen weiterhin höchstes Anlegervertrauen

Staat und Unternehmen refinanzieren sich trotz Triple-A

Verlusts historisch günstig

Wien (APA-ots) - Die österreichische Volkswirtschaft genießt trotz

Aberkennung des Triple-A-Ratings durch die Ratingagentur Standard &

Poor's im Jänner 2012 bei internationalen Anlegern weiterhin großes

Vertrauen. Wie einige andere Länder, lukriert auch die Republik

Österreich dank ihrer hohen Bonität mit der Begebung von

kurzlaufenden Staatsanleihen durch negative Renditen derzeit sogar

geringe Einnahmen. Gleichzeitig drängen heimische Unternehmen

angesichts günstiger Refinanzierungsbedingungen verstärkt auf den

Anleihemarkt. Sie haben dort heuer brutto bereits mehr als 4 Mrd EUR

aufgenommen. Neben staatlich dominierten Unternehmen entdecken

zunehmend auch private Emittenten Anleihen als interessante

Alternative zu Bankkrediten. Österreichs Anleiheverpflichtungen

liegen überwiegend in ausländischer Hand.

Internationale Investoren beurteilen die Anleihemärkte des

Euroraums derzeit äußerst differenziert: Während einige

Mitgliedsländer infolge ihrer ökonomischen Schwierigkeiten hohe

Risikoaufschläge für neubegebene Schulden akzeptieren müssen, können

sich Länder wie Deutschland, Frankreich oder die Niederlande momentan

deutlich günstiger als im langjährigen Durchschnitt refinanzieren.

Bei kurzen Laufzeiten sind sogar teilweise negative Renditen zu

beobachten. Auch Belgien, Finnland oder Österreich lukrieren mit der

Begebung neuer Schulden derzeit geringe Erträge. Internationale

Investoren betrachten weite Teile des Euroraums noch immer als

stabile und attraktive Anlagealternative und sind daher bereit,

historisch betrachtet geringe Zinsen für langfristige Investments zu

akzeptieren. Um Liquidität kurzfristig sicher anlegen zu können,

werden teilweise sogar negative Zinsen in Kauf genommen. Die aktuelle

Situation an den europäischen Anleihemärkten zeigt, dass die

schwierigen ökonomischen Gegebenheiten einiger Mitgliedsländer

keineswegs auf den gesamten Euroraum projiziert werden.

Dieses Umfeld wirkt sich nicht nur auf die Refinanzierungskosten

des österreichischen Staats, sondern auch auf jene der

nicht-finanziellen Unternehmen günstig aus. Letztere mussten für die

Begebung von Anleihen im ersten Halbjahr 2012 durchschnittlich nur

3,69% an Zinsen zahlen (2011: 4,51%). Selbst für private Unternehmen,

die gegenüber staatlich beeinflussten Emittenten einen gewissen

Bonitätsnachteil aufweisen, war Anleihekapital mit einer Laufzeit von

5 bis 10 Jahren um 4,16% und damit um fast ein Viertel günstiger zu

haben als im Jahr 2011 (5,39%). Heimische Unternehmen nützten das

günstige Umfeld, um brutto rund 4,5 Mrd EUR an neuem Kapital zu

begeben. Anleihen werden somit als günstige Alternative zu

Bankkrediten interessant. Langfristige Großkredite weisen gemäß

OeNB-Zinssatzstatistik derzeit zwar noch geringere Zinskosten von

knapp 3% auf, erfordern jedoch umfangreiche Sicherheiten durch den

Kreditnehmer. Im Falle der Vergabe durch ein Konsortium weist die

Kreditfinanzierung darüber hinaus längere Vorlaufzeiten und damit

geringere Flexibilität auf. Bemerkenswert ist die derzeit rege

Emissionstätigkeit privater nicht-finanzieller Unternehmen in

Österreich. Zuvor waren Anleiheemissionen überwiegend auf staatlich

dominierte Unternehmen beschränkt. Die Daten der Oesterreichischen

Nationalbank (OeNB) lassen erkennen, dass sich der Trend zur

Anleihefinanzierung auch im Juli fortsetzen dürfte.

Die Anleiheverpflichtungen heimischer Unternehmen liegen

überwiegend in ausländischer Hand. Allerdings variiert die Bedeutung

des Auslands abhängig von der Größe des Unternehmens und des daraus

resultierenden Refinanzierungsbedarfs. Staatlich beeinflusste

Unternehmen platzieren üblicherweise größere Volumina, die sie

derzeit nur im Ausland absetzen können. Demgemäß liegt der Anteil

internationaler Gläubiger in diesem Unternehmenssegment bei über 80%.

Der Rest entfällt auf österreichische Banken (rund 6%) sowie

Versicherungen, Pensionskassen und Investmentfonds (10%). Österreichs

private Unternehmen weisen im Vergleich dazu einen deutlich höheren

Inlandsanteil auf. Nur 43% ihrer Verpflichtungen werden im Ausland

gehalten. Da Emissionen privater Unternehmen häufig von inländischen

Banken begleitet werden und überwiegend für den Inlandsmarkt bestimmt

sind, halten österreichische Banken (20%) sowie inländische

Privathaushalte (14%) einen deutlich höheren Anteil an Anleihen

privater Unternehmen.

Im Gegensatz zu nicht-finanziellen Unternehmen traten

österreichische Banken 2012 am Anleihemarkt bislang kaum in

Erscheinung. Vergleichsweise ungünstige Refinanzierungs-bedingungen

sowie die gute Liquiditätsversorgung durch die Europäische

Zentralbank (EZB) sprechen derzeit gegen diese Form der

Kapitalbeschaffung.

Weitere statistische Informationen unter dieaktuellezahl.oenb.at bzw.

www.oenb.at im Bereich 'Statistik und Melderservice' - die Aussendung

ist auch in englischer Sprache verfügbar.

Rückfragehinweis: Dr. Christian Gutlederer, Pressesprecher, Tel.:

+43- 404 20 6609

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Statistik Hotline

Tel.: (+43-1) 404 20-5555

mailto:statistik.hotline@oenb.at

http://www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER

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OTS0042 2012-08-03/10:20

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