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APA ots news: WirtschaftsBlatt - Leitartikel: Kernthesen zum Börsejahr 2013...

Veröffentlicht am 04.01.2013, 09:54
Aktualisiert 04.01.2013, 09:56
APA ots news: WirtschaftsBlatt - Leitartikel: Kernthesen zum Börsejahr 2013 - von Hans-Jörg Bruckberger

In gewisser Weise sind gerade die schwachen Umsätze erfreulich

Wien (APA-ots) - Manch Leser kann sich vielleicht erinnern: Vor einem

Jahr haben wir rund um den Jahreswechsel hier unsere 'Kernthesen zum

Börsejahr 2012' formuliert - und darin einen Optimismus zum Ausdruck

gebracht, den man sonst kaum wo fand: 'Wir glauben, dass 2012

entgegen den Erwartungen vieler gar nicht schlecht wird. (...) Wien

wird - bitte lachen Sie jetzt nicht - solide Weltbörsen

outperformen.' Nun, genau so ist es gekommen: 2012 war ein

ausgezeichnetes Börsejahr, vor allem für Wien (siehe S 13).

Doch was nun? 2013 beginnt wenig verheißungsvoll: Die Weltkonjunktur

schwächelt und das Jahr nach US-Wahlen ist meist

unterdurchschnittlich. Genau das stimmt uns aber zuversichtlich: Wenn

alle Stagnation erwarten, kommt alles, nur keine Stagnation. Positive

Überraschungen sind vorstellbar, die konjunkturelle Erholung 2010

hatte so auch keiner erwartet. Einige Indikatoren nähren die

Hoffnung, die zuletzt starken Börsen auch.

Vor allem aber ist ein Auslöser für eine Hausse vorstellbar: Die

meisten Player sind noch nicht im Markt. Kleinanleger sowieso nicht,

aber auch Institutionelle horten Cash - mit dem sie wie auch mit

sicheren Anleihen inflationsbereinigt Geld verlieren. Bei deutschen

Versicherern ist die Aktienquote, 2007 noch 8,5 Prozent, auf 2,8

Prozent gesunken. Die jüngsten Kursgewinne sind an ihnen und ihren

Kunden vorbeigegangen. Mit jedem Prozent, das der DAX zulegt, steigt

der Leidensdruck. Werden Aktienquoten nur um einen Prozentpunkt

hochgefahren, bewegen sich Milliarden. Insofern sind die bislang

schwachen Handelsumsätze erfreulich - eine fette Rally ist möglich.

Auch deswegen, weil an Aktien kaum ein Weg vorbeiführt. Sie sind

Realwerte und noch relativ günstig (s. S 14). Man muss es ja nicht

gleich wie Siemens machen und auf Pump kaufen. Obwohl das Sinn macht:

Der Konzern hat einen Aktienrückkauf mit Anleihen finanziert - für

Letztere muss er je nach Laufzeit 0,375 bis 1,5 Prozent zahlen, die

Aktie bietet allein an Dividendenrendite 3,7 Prozent. Effekte durch

eine Rückkehr Institutioneller sind freilich unberechenbar; so wie

Politik und Notenbanker, die mitunter wichtiger bleiben als

Fundamentaldaten. Der Jahresauftakt könnte nach der Weihnachtsrally

ruppig werden. Volatile Kursausschläge, das ist unsere letzte These,

bleiben uns sowieso erhalten. Mittelfristig ist aber einiges drin.

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OTS0017 2013-01-04/09:49

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