APA ots news: WirtschaftsBlatt - Leitartikel: Kernthesen zum Börsejahr 2013 - von Hans-Jörg Bruckberger
In gewisser Weise sind gerade die schwachen Umsätze erfreulich
Wien (APA-ots) - Manch Leser kann sich vielleicht erinnern: Vor einem
Jahr haben wir rund um den Jahreswechsel hier unsere 'Kernthesen zum
Börsejahr 2012' formuliert - und darin einen Optimismus zum Ausdruck
gebracht, den man sonst kaum wo fand: 'Wir glauben, dass 2012
entgegen den Erwartungen vieler gar nicht schlecht wird. (...) Wien
wird - bitte lachen Sie jetzt nicht - solide Weltbörsen
outperformen.' Nun, genau so ist es gekommen: 2012 war ein
ausgezeichnetes Börsejahr, vor allem für Wien (siehe S 13).
Doch was nun? 2013 beginnt wenig verheißungsvoll: Die Weltkonjunktur
schwächelt und das Jahr nach US-Wahlen ist meist
unterdurchschnittlich. Genau das stimmt uns aber zuversichtlich: Wenn
alle Stagnation erwarten, kommt alles, nur keine Stagnation. Positive
Überraschungen sind vorstellbar, die konjunkturelle Erholung 2010
hatte so auch keiner erwartet. Einige Indikatoren nähren die
Hoffnung, die zuletzt starken Börsen auch.
Vor allem aber ist ein Auslöser für eine Hausse vorstellbar: Die
meisten Player sind noch nicht im Markt. Kleinanleger sowieso nicht,
aber auch Institutionelle horten Cash - mit dem sie wie auch mit
sicheren Anleihen inflationsbereinigt Geld verlieren. Bei deutschen
Versicherern ist die Aktienquote, 2007 noch 8,5 Prozent, auf 2,8
Prozent gesunken. Die jüngsten Kursgewinne sind an ihnen und ihren
Kunden vorbeigegangen. Mit jedem Prozent, das der DAX zulegt, steigt
der Leidensdruck. Werden Aktienquoten nur um einen Prozentpunkt
hochgefahren, bewegen sich Milliarden. Insofern sind die bislang
schwachen Handelsumsätze erfreulich - eine fette Rally ist möglich.
Auch deswegen, weil an Aktien kaum ein Weg vorbeiführt. Sie sind
Realwerte und noch relativ günstig (s. S 14). Man muss es ja nicht
gleich wie Siemens machen und auf Pump kaufen. Obwohl das Sinn macht:
Der Konzern hat einen Aktienrückkauf mit Anleihen finanziert - für
Letztere muss er je nach Laufzeit 0,375 bis 1,5 Prozent zahlen, die
Aktie bietet allein an Dividendenrendite 3,7 Prozent. Effekte durch
eine Rückkehr Institutioneller sind freilich unberechenbar; so wie
Politik und Notenbanker, die mitunter wichtiger bleiben als
Fundamentaldaten. Der Jahresauftakt könnte nach der Weihnachtsrally
ruppig werden. Volatile Kursausschläge, das ist unsere letzte These,
bleiben uns sowieso erhalten. Mittelfristig ist aber einiges drin.
Rückfragehinweis:
WirtschaftsBlatt Medien GmbH
Tel.: 0043160117-305
mailto:redaktion@wirtschaftsblatt.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/236/aom
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OTS0017 2013-01-04/09:49
In gewisser Weise sind gerade die schwachen Umsätze erfreulich
Wien (APA-ots) - Manch Leser kann sich vielleicht erinnern: Vor einem
Jahr haben wir rund um den Jahreswechsel hier unsere 'Kernthesen zum
Börsejahr 2012' formuliert - und darin einen Optimismus zum Ausdruck
gebracht, den man sonst kaum wo fand: 'Wir glauben, dass 2012
entgegen den Erwartungen vieler gar nicht schlecht wird. (...) Wien
wird - bitte lachen Sie jetzt nicht - solide Weltbörsen
outperformen.' Nun, genau so ist es gekommen: 2012 war ein
ausgezeichnetes Börsejahr, vor allem für Wien (siehe S 13).
Doch was nun? 2013 beginnt wenig verheißungsvoll: Die Weltkonjunktur
schwächelt und das Jahr nach US-Wahlen ist meist
unterdurchschnittlich. Genau das stimmt uns aber zuversichtlich: Wenn
alle Stagnation erwarten, kommt alles, nur keine Stagnation. Positive
Überraschungen sind vorstellbar, die konjunkturelle Erholung 2010
hatte so auch keiner erwartet. Einige Indikatoren nähren die
Hoffnung, die zuletzt starken Börsen auch.
Vor allem aber ist ein Auslöser für eine Hausse vorstellbar: Die
meisten Player sind noch nicht im Markt. Kleinanleger sowieso nicht,
aber auch Institutionelle horten Cash - mit dem sie wie auch mit
sicheren Anleihen inflationsbereinigt Geld verlieren. Bei deutschen
Versicherern ist die Aktienquote, 2007 noch 8,5 Prozent, auf 2,8
Prozent gesunken. Die jüngsten Kursgewinne sind an ihnen und ihren
Kunden vorbeigegangen. Mit jedem Prozent, das der DAX zulegt, steigt
der Leidensdruck. Werden Aktienquoten nur um einen Prozentpunkt
hochgefahren, bewegen sich Milliarden. Insofern sind die bislang
schwachen Handelsumsätze erfreulich - eine fette Rally ist möglich.
Auch deswegen, weil an Aktien kaum ein Weg vorbeiführt. Sie sind
Realwerte und noch relativ günstig (s. S 14). Man muss es ja nicht
gleich wie Siemens machen und auf Pump kaufen. Obwohl das Sinn macht:
Der Konzern hat einen Aktienrückkauf mit Anleihen finanziert - für
Letztere muss er je nach Laufzeit 0,375 bis 1,5 Prozent zahlen, die
Aktie bietet allein an Dividendenrendite 3,7 Prozent. Effekte durch
eine Rückkehr Institutioneller sind freilich unberechenbar; so wie
Politik und Notenbanker, die mitunter wichtiger bleiben als
Fundamentaldaten. Der Jahresauftakt könnte nach der Weihnachtsrally
ruppig werden. Volatile Kursausschläge, das ist unsere letzte These,
bleiben uns sowieso erhalten. Mittelfristig ist aber einiges drin.
Rückfragehinweis:
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Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/236/aom
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