Washington/Berlin, 15. Apr (Reuters) - Der US-Zahlungsstopp an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stößt auch in den Vereinigten Staaten selbst auf Kritik. Das amerikanische Zentrum für Infektions-Kontrolle (CDC) arbeite sehr produktiv und gut mit der WHO zusammen, sagte der Direktor der US-Seuchenbehörde, Robert Redfield, am Mittwoch dem Sender ABC. Redfield kündigte an, dass seine Organisation dies auch weiter tun werde. Präsident Donald Trump hatte zuvor bekanntgegeben, dass seine Regierung die Zahlungen an die WHO einstellt. Er wirft der Organisation Fehler im Umgang mit der Coronavirus-Krise vor. Die in Genf ansässige Organisation habe eine Desinformationskampagne aus China unterstützt. Die USA haben der WHO 2019 über 400 Millionen Dollar gezahlt, was rund 15 Prozent des Budgets Weltgesundheitsorganisation ausmacht.
"Der Schritt sendet die falsche Botschaft mitten in der Pandemie", kritisierte auch Amesh Adalja, ein Infektions-Experte der amerikanischen Johns Hopkins Universität, die weltweit die Daten der Corona-Infizierten erhebt. Die WHO mache tatsächlich Fehler. Aber diese sollte man nach dem Ende der Pandemie aufarbeiten.