US-Aktienportfolios, die 2024 auf eine Kombination aus Faktor-ETFs setzen, insbesondere solche, die gegen Momentum und Large-Cap-Growth wetten, bleiben bisher im Rückstand – zumindest im Vergleich zur relativen Marktperformance.
Risikoprämien haben in diesem Jahr den Markt dominiert, und es gibt bislang keine Anzeichen, dass sich dieser Trend ändert, wenn man die Entwicklungen bis Anfang Oktober betrachtet.
Der iShares MSCI USA Momentum Factor ETF (NYSE:MTUM) verzeichnet mit einer Gesamtrendite von 29,4 % im bisherigen Jahresverlauf eine herausragende Performance. Damit liegt er deutlich vor der Konkurrenz, in vielen Fällen sogar mit großem Abstand. Zum Vergleich: Der SPDR S&P 500 SPDR S&P 500 legte im selben Zeitraum um 20,8 % zu, was die ausgeprägte Stärke des Momentum-ETFs weiter unterstreicht.
Obwohl alle wichtigen Aktienfaktoren seit Jahresbeginn im Plus liegen, sind die Ergebnisse sehr unterschiedlich. Der schwächste Performer ist der Small-Cap-Value (IJS), der im Jahr 2024 lediglich um 3,7 % zugelegt hat – ein vergleichsweise schwacher Anstieg.
Trends halten nicht ewig an, und Anleger suchen bereits nach Anzeichen für mögliche Veränderungen in der Marktdynamik. Zwei potenzielle Katalysatoren, die die Wirtschaft und die Finanzmärkte in den kommenden Wochen erheblich beeinflussen könnten, sind der Hafenstreik und eine Eskalation der Spannungen im Nahen Osten.
Bisher blieb der US-Aktienmarkt von diesen geopolitischen und wirtschaftlichen Risiken weitgehend unberührt. Der S&P 500 Index liegt nur knapp unter seinem Rekordhoch, das er erst letzte Woche erreicht hat.
Sollten sich die bevorstehenden Ereignisse jedoch zuspitzen, könnte es zu heftigen Marktreaktionen kommen. Zudem könnten die Erwartungen der Anleger in Bezug auf die US-Wahlen und ihre möglichen Gewinner und Verlierer den Markt in Bewegung setzen.
Der technische Ausblick für den führenden Momentum-ETF (MTUM) bleibt weiterhin stark. Der Rückschlag im Sommer hat zwar kurzfristig Spuren hinterlassen, doch der ETF hat sich rasch erholt und nähert sich nun einem neuen Rekordhoch.
„Obwohl der Aktienmarkt mit zahlreichen Unsicherheiten konfrontiert ist – von den Spannungen im Nahen Osten über den Hafenstreik bis hin zur Ungewissheit im Vorfeld der Wahlen – bleibt die Liquidität ein entscheidender Faktor. Und dank der Zinssenkungen der Fed gibt es aktuell reichlich davon,“ kommentierte Mary Ann Bartels, Chief Investment Strategist bei Sanctuary Wealth.
„Bereiten Sie sich im Oktober auf Volatilität vor, aber der Bullenmarkt ist noch lange nicht am Ende“, lautet ihre Prognose.