ROUNDUP/ IWF-Chefin Georgiewa: Wachstum bleibt historisch schwach
WASHINGTON - Der Internationale Währungsfonds rechnet auch in den nächsten Jahren trotz eines starken Arbeitsmarkts mit lediglich geringem Wirtschaftswachstum. "Das Wachstum bleibt historisch schwach - jetzt und mittelfristig", sagte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am
Donnerstag in Washington. "Wir gehen davon aus, dass das weltweite Wachstum in den nächsten fünf Jahren bei etwa 3 Prozent liegen wird." In diesem Jahr würden Indien und China die Hälfte des weltweiten Wachstums ausmachen. Das Wachstum verlangsame sich in 90 Prozent der Industriestaaten - so auch im Euroraum. Dort würden hohe Zinsen die Nachfrage belasten.
IW: Bei alten unsanierten Gebäuden drohen deutliche Preisabschläge
FRANKFURT - Eigentümer alter Immobilien mit schlechter Energieeffizienz drohen nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) deutliche Wertverluste. "Ich halte hier einen Preisrückgang von 10 bis 20 Prozent im laufenden Jahr für möglich", sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer am Donnerstag. Am Markt sei zu beobachten, dass die Energieeffizienz von Gebäuden wegen der hohen Strom- und Gaspreise spürbare Auswirkungen auf die Preise habe. Hinzu kämen die gesetzlichen Vorgaben zu klimafreundlicheren Heizungen. Zuvor hatte die "Bild" (Donnerstag) darüber berichtet.
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen höher als erwartet aus
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich höher ausgefallen als erwartet. In der vergangenen Woche ging sie zwar um 18 000 auf 228 000 zurück, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. An den Finanzmärkten war im Schnitt jedoch nur mit 200 000 Anträgen gerechnet worden.
ROUNDUP: Neue Proteste gegen Macrons Rentenreform in Frankreich
PARIS - Einen Tag nach dem erfolglosen Gespräch zwischen Frankreichs Regierung und den Gewerkschaften im Rentenstreit sind Zehntausende im Land zum Protest auf die Straße gegangen. Am Donnerstagnachmittag kam es in Paris, Lyon und Nantes zu einzelnen Ausschreitungen. Die Behörden rechneten bei dem neuerlichen Streik- und Protesttag landesweit mit bis zu 800 000 Demonstrantinnen und Demonstranten gegen die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre.
Studie: Europa verliert bei Energiepreisen an Wettbewerbsfähigkeit
BERLIN - Wegen hoher Energiepreise verliert Europa einer Studie zufolge strukturell an internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Demnach wird erwartet, dass die Kosten für Erdgas, Strom und CO2 im Jahr 2030 im Vergleich zu Ländern wie den USA und China deutlich höher sein werden. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Energiestudie der Beratungsfirma Boston Consulting Group (BCG).
Xi Jinping plädiert für Verhandlungen in Ukraine-Konflikt
PEKING - Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat sich für neue Verhandlungen im Ukraine-Konflikt ausgesprochen. Nach Gesprächen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bekräftigte Xi Jinping am Donnerstag in Peking die chinesische Position, wonach Zurückhaltung geübt und alles vermieden werden müsse, was die Lage verschlimmern oder außer Kontrolle geraten lassen könnte. Angriffe auf Zivilisten oder zivile Einrichtungen sollten vermieden werden. Russland führt seit mehr als einem Jahr einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland.
Zahl der Insolvenzen in Deutschland gestiegen
HALLE - Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland ist zuletzt gestiegen. Im März habe die Zahl der insolventen Personen- und Kapitalgesellschaften bei insgesamt 959 gelegen, teilte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) mit Sitz in Halle am Donnerstag mit. Dies seien mehr als 15 Prozent mehr als im Februar und 24 Prozent mehr als im März 2022. Damit liege die Zahl nur noch knapp unter dem Niveau der Jahre vor Ausbruch der Corona-Pandemie, so die IWH-Experten.
Deutschland fordert Mindestgrenze für Schuldenabbau bei EU-Ländern
BERLIN/BRÜSSEL - In der Debatte um eine Reform der europäischen Defizitregeln fordert Deutschland eine bindende Untergrenze für den Schuldenabbau. Länder mit hohen Schuldenquoten sollen diese um mindestens einen Prozentpunkt jährlich reduzieren müssen, Länder mit mittleren Schuldenquoten um einen halben Prozentpunkt. Das geht aus einem Schreiben des Finanzministeriums an die EU-Kommission hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. So solle sichergestellt werden, dass tatsächlich Schulden reduziert würden - Ausgabenregeln allein könnten das nicht garantieren, hieß es im Finanzministerium.
China: Stimmung der Dienstleister hellt sich deutlich auf
PEKING - Die Stimmung in Chinas Dienstleistungsbetrieben hat sich im März deutlich verbessert. Der Stimmungsindex des Wirtschaftsmagazins "Caixin" stieg um 2,8 Punkte auf 57,8 Zähler, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Der Indexwert stieg damit weiter über die Expansionsschwelle von 50 Punkten, was auf ein Wachstum der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.