ROUNDUP/Ifo-Prognose: Wirtschaft schrumpft - Erholung dauert länger
MÜNCHEN/BERLIN - Führende Wirtschaftsinstitute sehen die deutsche Wirtschaft weiter auf Talfahrt. "Anders als bislang erwartet dürfte die Erholung in der zweiten Jahreshälfte ausbleiben", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Donnerstag in Berlin: "Die Abkühlung setzt sich fort, in nahezu allen Branchen steht die Tendenz auf Flaute."
USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gehen deutlich zurück
WASHINGTON - In den USA hat sich der Arbeitsmarkt überraschend robust gezeigt. In der vergangenen Woche fiel die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 13 000 auf 216 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Es ist der vierte Rückgang in Folge. Ökonomen hatten im Schnitt hingegen mit einem Anstieg auf 233 000 Erstanträge gerechnet. Die Hilfsanträge bleiben so auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau.
USA: Produktivität steigt etwas schwächer als gedacht
WASHINGTON - Die Produktivität der US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas schwächer gestiegen als bisher bekannt. Das Verhältnis von Produktion zu Arbeitszeit erhöhte sich auf das Jahr hochgerechnet um 3,5 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Schätzung wurde leicht um 0,2 Prozentpunkte nach unten revidiert. Analysten hatten im Schnitt 3,4 Prozent erwartet.
IWH sieht Wirtschaft im Abschwung - Nächstes Jahr leichte Erholung
HALLE - Die deutsche Wirtschaft befindet sich nach Ansicht des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im Abschwung. Nach der Herbstprognose des Instituts werde das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 0,5 Prozent zurückgehen, hieß es am Donnerstag. Auch andere Wirtschaftsinstitute wie das Ifo und das Kieler Institut für Weltwirtschaft sehen in diesem Jahr eine konjunkturelle Abkühlung in Deutschland. Für das kommende Jahr erwartet das IWH einen Zuwachs des BIP von 0,9 Prozent.
Eurozone wächst schwächer als gedacht
LUXEMBURG - Die Wirtschaft der Eurozone hat sich im Frühjahr schwächer entwickelt als bisher bekannt. Die Wirtschaftsleistung (BIP) stieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mitteilte. Eine vorherige Schätzung hatte ein Wachstum von 0,3 Prozent ergeben. Analysten waren im Schnitt von einer Bestätigung ausgegangen. Zum Vorjahresquartal wuchs die Euro-Wirtschaft um 0,5 Prozent - anstatt wie bisher angenommen um 0,6 Prozent.
ROUNDUP: Chinas Außenhandel zeigt Zeichen der Stabilisierung
PEKING - Chinas Außenhandel ist seit Monaten auf Talfahrt - doch nun macht sich Hoffnung breit, dass das Schlimmste überstanden sein könnte. Wie die Pekinger Zollbehörde am Donnerstag mitteilte, sanken die chinesischen Exporte und Importe im August zwar erneut deutlich. Der Rückgang fiel aber geringer aus als von Analysten befürchtet.
Großbritannien kehrt in EU-Forschungsprogramm zurück
LONDON - Großbritannien kehrt zum EU-Forschungsprogramm "Horizon Europe" zurück. Das milliardenschwere Programm fördert Wissenschaftsprojekte. Angesichts des Brexits wurde lange über eine Rückkehr verhandelt - nun gibt es eine Einigung, wie der britische Premierminister Rishi Sunak und die Kommission der Europäischen Union am Donnerstag mitteilten.
Deutschland: Gesamtproduktion gibt weiter nach
WIESBADEN - Die Industrie in Deutschland entwickelt sich weiterhin schwach. Im Juli sank die Gesamtproduktion zum Vormonat um 0,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Minus um lediglich 0,4 Prozent gerechnet. Der jüngste Rückgang folgt auf einen Rücksetzer von 1,4 Prozent im Juni, der nach neuen Daten etwas moderater ausfällt als zunächst ermittelt. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die gesamte Herstellung im Juli um 2,1 Prozent rückläufig.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.