GESAMT-ROUNDUP 2: Zwischenfall bei Putin-Rede - Scholz drängt zu Kriegsende
KIEW - Mehr als drei Wochen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin seine Armee für einen "heldenhaften" Einsatz gelobt. Alle Pläne würden umgesetzt, sagte Putin am Freitag in Rede vor Zehntausenden jubelnden Menschen im Moskauer Luschniki-Stadion. Der Auftritt sorgte aber vor allem für Aufsehen, weil die Übertragung im Staatsfernsehen ohne Angabe von Gründen plötzlich unterbrochen wurde. Stattdessen liefen aufgezeichnete Bilder.
Xi: China und USA sollen sich gemeinsam für Frieden einsetzen
PEKING - Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat an US-Präsident Joe Biden appelliert, sich gemeinsam mit der Volksrepublik für Frieden in der Welt einzusetzen. "Die Krise in der Ukraine ist etwas, das wir nicht sehen wollen", sagte Xi Jinping nach einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders CCTV am Freitag in einem Telefonat mit Biden. Als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und wichtigste Volkswirtschaften der Welt sollten beide Staaten auch "internationale Verantwortung übernehmen und Anstrengungen für Frieden und Ruhe in der Welt unternehmen". Von amerikanischer Seite gab es zunächst keine Angaben zum Verlauf des Telefonats.
US-Notenbanker sprechen sich für rasche Zinswende aus
WASHINGTON - Ranghohe Vertreter der US-Notenbank Fed haben sich zum Wochenausklang für eine rasche Straffung der amerikanischen Geldpolitik ausgesprochen. Der Präsident der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, will den US-Leitzins in diesem Jahr auf mehr als drei Prozent anheben. Fed-Direktor Christopher Waller mag nicht ganz so weit gehen. Er schlug allerdings vor, zumindest über stärkere Zinsanhebungen nachzudenken.
USA: Hausverkäufe gehen deutlich zurück
WASHINGTON - In den USA sind im Februar deutlich weniger Häuser verkauft worden. Gegenüber Januar ging die Zahl der Bestandsverkäufe um 7,2 Prozent zurück, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet, allerdings lediglich 6,2 Prozent veranschlagt. Der Rückgang folgt auf einen deutlichen Anstieg im Vormonat.
USA: Frühindikatoren steigen wie erwartet
WASHINGTON - Die konjunkturellen Aussichten in den USA haben sich im Februar aufgehellt. Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren legte um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zu, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Freitag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im Januar war der Indikator noch um revidiert 0,5 Prozent gefallen.
Wirtschaftsforscher: Krieg bringt erhebliche Kosten für alle
MÜNCHEN/BERLIN - Russlands Krieg in der Ukraine wird für die Bundesbürger nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) teuer werden. Es sei "mit erheblichen Kosten zu rechnen, die wir alle zu tragen haben", sagte IW-Ökonomin Galina Kolev am Freitag auf einem Wirtschaftsforum in Berlin.
Arbeitgeberverband warnt vor Importstopp von Gas und Öl
BERLIN - Die Arbeitgeber der Metall- und Elektroindustrie haben vor einem möglichen Energie- und Rohstoffembargo für russisches Öl und Gas gewarnt. Ein solcher Schritt werde "kurzfristig dazu führen, dass Prozesswärme für die Industrie und das produzierende Gewerbe nicht mehr zur Verfügung steht", sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands Gesamtmetall, Oliver Zander, am Freitag in Berlin. "Wir hätten innerhalb kürzester Zeit in vielen Bereichen Produktionsstopps", betonte er. Dazu gehörten etwa die Lebensmittel- und Fleisch- sowie die chemische Industrie.
Russische Notenbank belässt Leitzins bei 20 Prozent
MOSKAU - Die russische Notenbank hat auf die heftigen Sanktionen des Westens nicht mit einer weiteren Leitzinserhöhung reagiert. Der Leitzins bleibe bei 20,0 Prozent, teilte die Zentralbank am Freitag in Moskau mit. Volkswirte hatten mit der Entscheidung gerechnet. Ende Februar hatte sie den Zins drastisch um 10,5 Prozent auf das aktuelle Niveau angehoben.
ROUNDUP: S&P senkt Russlands Bonitätsnote - Zinsen laut Moskau geflossen
FRANKFURT - Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Russlands weiter abgestuft. Die Bonität sinkt um eine Note auf "CC", wie S&P am späten Donnerstagabend mitteilte. Die Bewertung befindet sich damit zwei Stufen über "Zahlungsausfall". Hintergrund ist die Frage, ob Russland aufgrund von Finanzsanktionen wegen des Einmarschs in die Ukraine fällige Zinszahlungen aus Staatsanleihen leisten kann.
Eurozone: Handelsbilanzdefizit geht stärker als erwartet zurück
LUXEMBURG - Die Eurozone hat ihr Handelsbilanzdefizit im Januar stärker als erwartet verringert. Das saisonbereinigte Handelsdefizit lag bei 7,7 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten im Schnitt ein Defizit von 9,0 Milliarden Euro erwartet. Im Vormonat war ein Fehlbetrag von 9,7 Milliarden Euro verbucht worden. Dies war das größte Defizit seit Juli 2008 gewesen.
Ifo-Institut: Mindeststeuer bringt Deutschland mehr Einnahmen
MÜNCHEN - Die geplante Mindeststeuer für multinationale Konzerne bringt dem deutschen Fiskus laut Ifo-Institut mindestens 1,6 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kommen die Wirtschaftsforscher in einer Studie für das Bundesfinanzministerium. Wie viel Steuern Deutschland mehr einnimmt, "hängt allerdings stark von der Reaktion der Niedrigsteuerländer ab", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest am Freitag in München.
ROUNDUP: Japans Geldpolitik bleibt trotz steigender Inflation extrem locker
TOKIO - Japans Zentralbank hält trotz einer steigenden Inflation weiter an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Die Bank of Japan beschloss am Freitag nach zweitägigen Beratungen, dass die Geschäftsbanken des Landes weiter so gut wie kostenlos Geld bei der Zentralbank besorgen können. Der Leitzins bleibt wie von Analysten erwartet bei minus 0,1 Prozent.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.