ROUNDUP 2: Inflation weiter gesunken - Gehälter steigen stärker als Teuerung
WIESBADEN - Hoffnungsschimmer für Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland: Die Inflation ist auf dem Rückzug, und die Gehälter der Beschäftigten steigen stärker als die Verbraucherpreise. Nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes vom Mittwoch lagen die Verbraucherpreise im November um 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - nach 3,8 Prozent im Oktober. Es war der niedrigste Stand seit Juni 2021 mit damals 2,4 Prozent. Volkswirte rechnen nach einem Anstieg im Dezember mit einem weiteren Rückgang der Teuerung. Im September lag die Jahresinflationsrate noch bei 4,5 Prozent und im August bei 6,1 Prozent. Zu Jahresbeginn stand sogar eine Acht vor dem Komma.
ROUNDUP: US-Wirtschaft wächst im Sommer stärker als gedacht
WASHINGTON - Die US-Wirtschaft ist im Sommer etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Im dritten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal auf das Jahr hochgerechnet um 5,2 Prozent, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Eine erste Schätzung wurde um 0,3 Prozentpunkte angehoben. Analysten hatten im Schnitt eine Wachstumsrate von 5,0 Prozent erwartet.
ROUNDUP: Wirtschaft in Hängepartie - OECD erwartet abgeschwächtes Wachstum
PARIS - Bis die Wirtschaft in Deutschland und weltweit wieder durchstartet, steht noch eine Hängepartie bevor. Die Industrieländerorganisation OECD rechnet im kommenden Jahr mit einem etwas schwächeren Wachstum der Weltwirtschaft. Nach einem Plus von 2,9 Prozent in diesem Jahr sei 2024 ein Zuwachs von 2,7 Prozent zu erwarten, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch in Paris mit. 2025 wird dann ein Anstieg von drei Prozent erwartet, da die Einkommen zulegen und die Leitzinsen sinken dürften. In Deutschland wird die Wirtschaft nach einem leichten Minus in diesem Jahr laut der OECD-Prognose 2024 um lediglich 0,6 Prozent und 2025 um 1,2 Prozent wachsen.
ROUNDUP: Ampel zuversichtlich für Etat 2024 - Entscheidende Fragen offen
BERLIN - Die Bundesregierung peilt trotz unterschiedlicher Positionen in der Haushaltskrise weiter an, den Etat für 2024 möglichst vor Jahresende zu beschließen. "Schön wäre, Ziel wäre, wunderbar wäre, es in diesem Jahr zu schaffen", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Es gebe bei allen drei Koalitionspartnern den Wunsch nach einem baldigen Abschluss. Im Augenblick sei die Koalition dabei, den Haushalt mit gebotener Schnelligkeit, aber auch mit nötiger Sorgfalt zu besprechen.
ROUNDUP 3/Karlsruhe: Altes Wahlrecht klar genug - Sondervotum sieht es anders
KARLSRUHE - Das Bundesverfassungsgericht lässt die Wahlrechtsreform von 2020 passieren - sie ist mit dem Grundgesetz vereinbar. Die Änderungen, die die damalige große Koalition im Alleingang durchgeboxt hatte, verstießen nicht gegen die Grundsätze der Gleichheit und Unmittelbarkeit der Wahl sowie der Chancengleichheit der Parteien, führte die Vorsitzende des Zweiten Senats, Doris König, am Mittwoch aus. 216 Abgeordnete von FDP, Grünen und Linken, die damals alle in der Opposition waren, scheiterten damit in Karlsruhe. Ihr Normenkontrollantrag wurde als unbegründet zurückgewiesen.
ROUNDUP: Zweitwärmster Herbst seit Messbeginn in Deutschland
OFFENBACH - Trotz seines frostigen Finales ist der diesjährige Herbst nach einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdiensts der zweitwärmste in Deutschland seit Messbeginn 1881. Und auch der Zeitraum Januar bis November 2023 liegt mit einem Mittel von 11,2 Grad auf dem zweiten Platz seit Beginn der Aufzeichnung. "Wir müssen den Dezember noch abwarten, aber auch 2023 dürfte wieder eines der wärmsten Jahre in Deutschland werden", sagte Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Mittwoch in Offenbach.
ROUNDUP: Wirtschaftsrat der CDU fordert 'Eindämmung' des Sozialstaates
BERLIN - In der Haushaltskrise hat der Wirtschaftsrat der CDU die Ampel-Koalition aufgefordert, "Sozialgeschenke" zurücknehmen. Die Präsidentin des Wirtschaftsrates, Astrid Hamker, sagte: "Die wahren Ursachen der Finanzprobleme dieser Bundesregierung heißen Bürgergeldeinführung, Bürgergelderhöhung und Einführung der Kindergrundsicherung." Der Wirtschaftsrat forderte, diese zurückzunehmen. Zudem müsse bei arbeitsfähigen Bürgergeldempfängern die Arbeitswilligkeit durch gemeinnützige Tätigkeit überprüft werden. "Alle diese Punkte müssen bei den Gesprächen in der Koalition auf den Tisch. Die Zeit der Tabus ist endgültig vorbei", sagte Hamker.
Italien: Industriestimmung und Verbrauchervertrauen hellen sich auf
ROM - In Italien hat sich die Stimmung in den Industriebetrieben und unter den Verbrauchern im November verbessert. Der Indexwert für die Industriestimmung stieg auf 96,6 Punkte nach 96,1 Punkten im Monat zuvor, wie das Statistikamt Istat am Mittwoch in Rom mitteilte. Analysten hatten hingegen eine leichte Eintrübung und im Schnitt einen Indexwert von 95,9 Punkten erwartet.
Spanien: Inflation schwächt sich überraschend ab
MADRID - In Spanien hat sich die Inflation im November überraschend abgeschwächt. Die zu europäischen Vergleichszwecken berechneten Verbraucherpreise (HVPI) stiegen im Jahresvergleich um 3,2 Prozent, wie das Statistikamt INE am Mittwoch in Madrid mitteilte. Im Oktober hatte die Inflationsrate 3,5 Prozent betragen.
Deutschland: Einfuhrpreise sinken erneut weniger stark
WIESBADEN - Der Preisrückgang von nach Deutschland importierten Gütern hat sich im Oktober weiter abgeschwächt. Die Einfuhrpreise sanken zum Vorjahresmonat um 13,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang um 13,2 Prozent gerechnet. Im September waren die Einfuhrpreise noch um 14,3 Prozent gesunken, nachdem sie im August mit 16,4 Prozent so stark wie seit 37 Jahren nicht mehr gefallen waren. Obwohl sich die Entwicklung abschwächt, sind die Rückgänge wegen Basiseffekten nach wie vor deutlich. Diese wirken vor allem bei Energieimporten, die im Oktober 43,5 Prozent günstiger waren als vor einem Jahr. Den größten Einfluss hatte den Angaben zufolge Erdgas.
Ifo-Institut sieht nachlassenden Preisdruck in Deutschland
MÜNCHEN - Das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo sieht einen nachlassenden Preisdruck in Deutschland. Zwar dürfte die Inflationsrate im Dezember vorübergehend auf etwa 4 Prozent steigen, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch laut Mitteilung. Hier zeige sich aber vor allem ein Basiseffekt. Im Vorjahr seien die Gaspreise im Verbraucherpreisindex kräftig gesunken, da der Staat die Kosten für den Dezember-Abschlag übernommen habe. "Aber bereits zu Beginn des kommenden Jahres wird die Inflationsrate auf unter 3 Prozent sinken", prognostizierte der Experte.
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.