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Börse Frankfurt-News: Anleihen: "Mischung aus Zins- und Konjunkturängsten"

Veröffentlicht am 23.06.2023, 15:45
Aktualisiert 23.06.2023, 16:00
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - An den Märkten war lange auf das baldige Ende der Zinserhöhungen gesetzt worden - doch danach sieht es jetzt nicht mehr aus. Bonitätsstarke Unternehmensanleihen bleiben unterdessen gefragt, bei den Mittelstandsanleihen trennt sich Spreu vom Weizen.

23. Juni 2023. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Notenbanker rund um den Globus machten es diese Woche deutlich: Die Zeit der Zinserhöhungen ist noch längst nicht vorbei. So sprach US-Notenbank-Chef Jerome Powell am gestrigen Donnerstag vor dem Bankenausschuss im Kapitol von zwei weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr. Die Notenbanken der Schweiz und England haben ihre Zinsen gestern abermals hochgesetzt, die Bank of England sogar überraschend um 50 Basispunkte. Auch die Zentralbanken in Norwegen und der Türkei setzten die Leitzinsen hoch. Und die EZB lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass es noch weiter nach oben geht.

Das hinterlässt Spuren am Anleihemarkt. "Befürchtungen über eine noch längere Zeit restriktive Geldpolitik - vor allem in den USA, aber auch auf breiter Front - sorgen für Ernüchterung", berichtet Tim Oechsner von der Steubing AG. Die Märke seien daher im "Risk-off"-Modus. "Es ist eine Mischung aus Zins- und Konjunkturängsten", schildert Rainer Petz von Oddo BHF die Lage.

Zinskurve: Zeichen klar auf Rezession

Zehnjährige Bundesanleihen rentieren aktuell mit 2,49 Prozent und damit in etwa so viel wie vor einer Woche. Allerdings ist der Zinsabstand zwischen zwei- und zehnjährigen Anleihen nochmals gestiegen: Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag am Donnerstag um 74 Basispunkte unter der zweijähriger Papiere, laut Commerzbank (ETR:CBKG) ein Rekordstand.

"Stark invertierte Zinskurven werden oft als Anzeichen einer bevorstehenden Rezession gedeutet und normalisieren sich zumeist erst wieder, wenn die Zentralbanken mit ihren Zinserhöhungen fertig sind", erläutert Analyst Hauke Siemßen. Dieser Punkt sei aber wohl noch nicht erreicht. "Sowohl Vertreter der EZB als auch der Fed äußerten sich diese Woche eher falkenhaft." Auf dem Zentralbankertreffen in Sintra in der nächsten Woche werde vorerst wohl auch kein anderer Ton anschlagen werden. "Die Inflationsbekämpfung steht weiterhin im Mittelpunkt."

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Sixt (ETR:SIXG) und Grenke (ETR:GLJn) gut nachgefragt

Im Handel mit Unternehmensanleihen sind bei der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank die neuen Bonds des Autovermieters Sixt () und des Leasing-Spezialisten Grenke (XS2630524986>) gefragt, wie Beate Mägerle berichtet. Die Renditen liegen aktuell bei 4,4 Prozent und 6,8 Prozent. Ebenfalls gesucht: schon länger laufende Bonds von ThyssenKrupp () und Mercedes (ETR:MBGn) (). Größere Umsätze gab es in Hybridanleihen von Otto () und Baywa (ETR:BYWGnx) (). "Dabei hielten sich Käufe und Verkäufe die Waage", stellt die Händlerin fest.

Viel um geht bei der Steubing AG in Anleihen von der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) (), Hochtief (ETR:HOTG) (), der Deutschen Telekom (ETR:DTEGn) (), VW (ETR:VOWG) () und LVMH (EPA:LVMH) (), alle zwischen 2024 und 2027 fällig und mit Renditen zwischen 3,3 und 4,2 Prozent. Mehr bietet die ebenfalls umsatzstarke Anleihe des Photovoltaikunternehmens 7C Solarparken mit Laufzeit bis 2028, Kupon von 2,5 Prozent und aktueller Rendite von gut 5 Prozent ().

Schwere Zeiten für Mittelstandsanleihen

Einiges an Nachrichten kam zuletzt aus dem Segment der Mittelstandsanleihen: Während sich Bonds wie die von Karlsberg Brauerei (), Katjes International (), Mutares () oder PNE (ETR:PNEGn) () gut halten und um 100 Prozent gehandelt werden, sieht es bei anderen anders aus. Weiter schwer angeschlagen zeigt sich die bereits vergangene Woche unter Druck geratene Anleihe von ERWE Immobilien (DE000A255D05). "Viel um geht allerdings nicht, wer raus wollte, ist raus", bemerkt Petz. Der Kurs der Ende des Jahres fälligen Anleihe mit einem Volumen von 40 Millionen Euro notiert weiter um nur 15 Prozent. Vor zwei Wochen waren es noch rund 50 Prozent.

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Keine gute Nachricht für das Segment ist auch, dass der Deutsche Mittelstandsanleihe Fonds DMAF () liquidiert wird, wie die Kapitalverwaltungsgesellschaft IP Concept am 14. Juni bekannt gab. Der Fonds war zwar bereits seit Jahresanfang vom Handel ausgesetzt, wegen der Probleme um den kriselnden Verius Immobilienfonds. Die Nachricht der Schließung kam dennoch überraschend, auch für das Fondsmanagement und die KFM Deutsche Mittelstand AG, die den Fonds aufgelegt hat. IP Concept, eine Tochter der DZ Privatbank, verwies lediglich auf den Schutz von Anlegerinteressen. Das Fondsvolumen war laut dem Online-Portal für Unternehmensanleihen BondGuide von in der Spitze 260 Millionen Euro auf zwischenzeitlich die Hälfte eingebrochen. Der Fonds hält auch größere Positionen an der Monaco-Gruppe rund um Metalcorp, R-Logitech und Agri Ressources. Alle Anleihen des Fonds sollen nun Schritt für Schritt veräußert werden. "Unkontrollierte Verkäufe in den Markt hinein werden bei betroffenen Anleihen zu weiteren unweigerlichen Kursverlusten führen", kommentiert BondGuide.

"Wir merken das deutlich und sehen Abgaben in allen Mittelstandsanleihen", berichtet Oechsner von der Steubing AG. Betroffen seien aber auch direkt Metalcorp () und MRG Finance ().

Neues von DEAG, Hörmann und AustriaEnergy

In der Zeichnung sind aktuell gleich drei Papiere: zum einen ein dreijähriger Bond des Konzertveranstalters DEAG Deutsche Entertainment (), der Kupon soll zwischen 7,5 und 8,5 Prozent liegen. Die Zeichnungsfrist läuft noch bis zum 27. Juni (https://www.boerse-frankfurt.de/deag-deutsche-entertainment-ag).

Neues kommt zudem von Hörmann Industries (): Die Anleihe läuft bis Juli 2028 und bietet zwischen 6,5 bis 7,5 Prozent, mit Zeichnungsfrist bis zum 30. Juni (https://www.boerse-frankfurt.de/hoermann-industries-gmbh). Die bestehenden Anleihe 2019/24 () kann umgetauscht werden. In allen Fällen handelt es sich um sogenannte Nordic Bonds, die ohne Wertpapierprospekt emittiert werden. Das Unternehmen Nordic Trustee übernimmt dafür die Überwachung der Verpflichtungen der Emittenten und wird auch zur Anlaufstelle bei Leistungsstörungen.

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Zum dritten kommt AustriaEnergy mit einer Anleihe auf dem Markt, die noch bis 26. Juni gezeichnet werden kann. Sie bietet 8 Prozent und ist im Juni 2028 fällig (https://www.boerse-frankfurt.de/austriaenergy-international-gmbh).

Von Anna-Maria Borse, 23. Juni 2023 © Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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