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Börse Frankfurt-News: "Einsame Spitze! DAX auf Allzeithoch allein gelassen"

Veröffentlicht am 03.08.2023, 11:05
Aktualisiert 03.08.2023, 11:15
© Reuters.
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Kurz Rekord, dann wieder retour. Mit den Preisen ist auch die Stimmung in die Knie gegangen. Ziemlich viele der Befragten setzen jetzt auf fallende Kurse. Keine schlechte Ausgangslage für deutsche Bluechips, wieder Land zu gewinnen, glaubt Goldberg.

3. August 2023. FRANKFURT (Goldberg & Goldberg). Hatten wir bei der vergangenen Sentiment-Erhebung noch die engste wöchentliche Handelsspanne des Jahres registriert, ist nun wieder Leben in das Kursgeschehen gekommen. So konnte sich der DAX nach einem anfänglichen Rücksetzer immerhin um knapp 3,3 Prozent auf ein neues Allzeithoch befestigen - dieses lag etwas mehr als 100 Punkte über seinem Vorgänger vom Juni dieses Jahres. Damals wie heute gab es allerdings keine Fortsetzung des Aufwärtsimpulses, sondern einen mittlerweile deutlichen Kurseinbruch.

Während die Börsianer in der vergangenen Woche in Reaktion auf die Notenbanksitzungen vor allem in den USA vermehrt auf ein Ende der dortigen Leitzinserhöhungen und ein sogenanntes Soft Landing der Wirtschaft setzten, wurden sie heute früh durch eine Nachricht offenbar auf dem falschen Fuß erwischt: Die Ratingagentur Fitch hat den USA die Spitzenbonität entzogen. Und ja, von dem zwischenzeitlichen Kursplus blieb nichts mehr übrig. Im Gegenteil. Im Punktvergleich verliert das Börsenbarometer seit vergangenem Mittwoch sogar 1,1 Prozent seines Wertes.

In die Stärke verkauft

Im gleichen Zuge hat sich die Stimmung bei den von uns befragten institutionellen Investoren mit mittelfristigem Handelshorizont deutlich verschlechtert. Denn unser Börse Frankfurt Sentiment-Index ist gegenüber der Vorwoche um 23 Punkte auf einen neuen Stand von -28 gefallen.

Dabei spricht einiges dafür, dass ein Teil der Investoren möglicherweise in der von uns in der Vorwoche anvisierten Zone zwischen 16.500 und 16.550 Zählern als Verkäufer tätig geworden ist. Denn der Stimmungswechsel geht fast vollumfänglich auf vormals optimistisch eingestellte Akteure (11 Prozent aller Befragten haben ihre Position um 180 Grad von "bullish" auf "bearish" gedreht) zurück - eine mutige Transaktion, die dafür spricht, dass zuvor mit hoher Wahrscheinlichkeit ordentliche Gewinne aufgelaufen waren.

Auch bei den Privatanlegern hat sich die Stimmung verschlechtert, wobei der Börse Frankfurt Sentiment-Index in diesem Panel um 6 Punkte auf einen neuen Stand von -21 gefallen ist. Auch hier gab es eine Wanderung ins Bärenlager, wobei die neuen Pessimisten praktisch komplett vormals neutral eingestellt waren.

Wettlauf zu den Bären

Mit der heutigen Befragung haben die institutionellen Investoren die privaten Anleger beim Run zu den Bären quasi überholt, und das mit deutlichem Abstand. Dabei entsteht im ersten Moment der Eindruck, als seien die Investoren für weitere Kursrückgänge beim DAX gut gerüstet. In der relativen Betrachtung auf Sicht von drei und sechs Monaten zeigt sich jedoch, dass der Pessimismus längst nicht so stark ist, wie es die absoluten Werte derzeit vermitteln.

Ein Blick auf das Stimmungsbild der institutionellen Investoren zeigt allerdings, dass die jüngsten Pessimisten wahrscheinlich nicht einen drastischen Kurseinbruch beim DAX befürchten. Es ist sogar anzunehmen, dass diese Akteure gar nicht einmal mittelfristig ausgerichtet sind, sondern eher schon bald wieder als Nachfrager auftreten könnten, um ihre bearishen Engagements wieder einzudecken. Dafür käme möglicherweise der Bereich von 15.830/15.880 für etwaige Rückkäufe infrage.

Allerdings dürften die dahinter stehenden Volumina nicht so groß sein, dass sie einer größeren Abgabewelle langfristig orientierter Investoren (etwa aus dem Ausland) standhalten könnten. Allein aus heimischer Sicht betrachtet, ist das Ergebnis der heutigen Stimmungsumfrage jedenfalls als günstig für den DAX zu bewerten.

von Joachim Goldberg

3. August 2023, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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