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Börse Frankfurt-News: "Ignoranz ist an der Börse kein guter Weg" (pfp Advisory)

Veröffentlicht am 15.04.2024, 16:08
Aktualisiert 15.04.2024, 16:15
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Für Fondsmanager Peeters ist klar: In Zeiten der Spannungen im Nahen Osten und an den Finanzmärkten ist Demut und Vorsicht entscheidend, um komplexe Situationen zu verstehen und angemessen zu reagieren.

15. April 2024. Das wohl global überragende Thema über das Wochenende war die neuerliche Eskalation im Nahen Osten. Der schlussendlich in der Nacht zum Sonntag erfolgte erstmalige direkte Angriff des Iran auf den israelischen Staat war von vielen Beobachtern bereits eine Nacht zuvor konkret erwartet worden. Insgesamt "waberte" das Thema bereits seit Wochen im Hintergrund, spätestens seit dem Präzisionsschlag auf ein iranisches Konsulat in Syrien vor einigen Wochen, bei dem einige hochrangige Mitglieder der iranischen "Revolutionsgarden" eliminiert worden sind, die ihrerseits zuvor mutmaßlich terroristische Angriffe auf Israel orchestriert haben.

Aber was weiß man schon, wenn man das in dieser Region oftmals sehr verworrene Geschehen hier beobachtet oder gar analysieren will. Ich habe zwar etwa über das Existenzrecht Israels eine stabile Meinung, bin aber als Laie vorsichtig mit Schlussfolgerungen. Eine Kostprobe, wie diffizil hier mitunter die Details sind: Es ist bei dem angerissenen Luftangriff am 1. April vielleicht doch kein trivialer Unterschied, ob eine Botschaft, ein Konsulat oder ein Konsulatsgebäude auf Botschaftsgelände oder ein Konsulatsgebäude neben dem Botschaftsgelände getroffen wurde. Denn schließlich ist ein Konsulat im Gegensatz zur Botschaft gemäß dem Wiener Übereinkommen eben kein exterritoriales (in diesem Fall iranisches) Gebiet. Ich verbinde mit der Unterscheidung keine Wertung über den Militärschlag, stelle aber seit Tagen fest, dass in den Medien alle oben genannten Lesarten genutzt werden, und nach meinem Verständnis kann nur eine wirklich korrekt sein. Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich dieses Detail richtig verstanden habe.

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Eine gewisse Demut, nicht vorschnell und nur vermeintlich sicher manche Sachverhalte zu beurteilen, ist auch an der Börse nicht verkehrt, um hiermit von dem kurzen Politik-Exkurs auf die Kapitalmärkte überzuleiten. "Mr. Market" ist ein unnachgiebiger Lehrmeister, der einem immer wieder Lektionen erteilt, was man als Akteur auf dem Parkett falsch gedeutet hat. Jeder Anleger kennt das Gefühl, dass er in einer Situation wieder dazu gelernt hat, und dies ändert sich auch nach Jahrzehnten Tätigkeit im Kapitalmarktgeschäft nicht, wie ich persönlich bestätigen kann.

Diese umschriebene und meiner Ansicht nach gebotene Demut indes ist nicht gleichzusetzen mit Ignoranz, auch wenn die Grenzen hier mitunter porös sind. Um noch mal zu der Eskalation in Nahost zurückzukommen: Alleine in den rund zwei Wochen zwischen dem 1. April und dem Angriff des Iran auf Israel dürften nicht wenige Staaten und Verantwortungsträger in die Ereignisse direkt involviert gewesen sein (es wird ja mittlerweile sogar über Ankündigungen an die USA durch den Iran berichtet) oder zumindest etwas Derartiges klar erwartet haben.

Parallel dazu zog die Krisenanlage schlechthin, also Gold, seit Wochen immer weiter und steiler an und über viele Interpretationen, die man zwischenzeitlich lesen konnte, wunderte ich mich doch ein wenig. ?-fter wurde der Anstieg als grundlos, übertrieben oder irrational dargestellt, worüber sich nun jeder ein Urteil bilden kann, was natürlich im Nachhinein etwas differenzierter ist. Gleichwohl: Es ist meiner persönlichen Meinung generell nach ein "böses Foul" (an sich selbst), wenn Anleger zu sehr mit Wertungen wie "irrational", "kann nicht sein", "nicht gerechtfertigt" um sich werfen und schlimmer noch, auf darauf beharren, Recht zu haben.

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Natürlich und zum Glück ist kein Markt komplett effizient, denn sonst gäbe es ja auch abseits der Marktrendite keine Opportunitäten. Aber eine gewisse Vorsicht und Anerkennung, dass im Markt gewisse Sachen auch mal anders gepreist sind, als man es für richtig hält, ist ebenso essenziell. Man kann Dinge kritisch hinterfragen, Ignoranz indes ist eine wirklich teure Attitüde auf dem Parkett. Nicht selten lösen sich Rätsel um starke autarke Trends im Nachhinein ausgesprochen logisch auf.

Von Roger Peeters, 15. April 2024, © pfp Advisory

Roger Peeters ist geschäftsführender Gesellschafter der pfp Advisory GmbH. Gemeinsam mit seinem Partner Christoph Frank steuert der seit über 25 Jahren am deutschen Aktienmarkt aktive Experte den DWS (ETR:DWSG) Concept Platow LU1865032954, einen 2006 aufgelegten und mehrfach ausgezeichneten Stock-Picking-Fonds, sowie den im August 2021 gestarteten pfp Advisory Aktien Mittelstand Premium . Weitere Infos unter www.pfp-advisory.de. Peeters ist weiterhin Mitglied des Vorstands der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) e.V. Roger Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (ETR:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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