Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Jerome Powell legt die Strategie der Fed für die Zukunft dar. Die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung und eine Revision der vierteljährlichen BIP-Zahlen werden die Gesundheit der Wirtschaft auf den Prüfstand stellen. Die Aktienmärkte befinden im Wartemodus, während der Ölpreis angesichts des Hurrikans Laura, der Louisiana und Ost-Texas erschüttert, immer noch gut unterstützt bleibt. Folgendes sollten Sie am Donnerstag, dem 27. August, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Powells große Offenbarung
Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, wird eine Grundsatzrede halten, von der man erwartet, dass sie den Grundstein für eine fundamental lockere Geldpolitik in absehbarer Zukunft legt.
Es wird erwartet, dass Powell die Ergebnisse der langen Überprüfung des geldpolitischen Rahmens der Fed detailliert darlegt. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass er eine Umstellung auf ein durchschnittliches Inflationsziel ankündigt, in dessen Rahmen die Fed einen Anstieg der Inflation über ihr aktuelles Inflationsziel von 2% hinaus toleriert. So kann das jahrelange Unterschreiten des Inflationsziels ausgeglichen werden und die Zentralbank bleibt glaubwürdig. Bloomberg berichtete am Mittwoch, dass es die nächsten 5 Jahre keine Zinserhöhungen geben wird.
Die Marktspekulationen über die Verschiebung haben sowohl zur jüngsten Schwäche des Dollars als auch zur Stärke der Aktien beigetragen. Esther George, Präsidentin der US-Notenbank von Kansas City, verharmloste am Mittwoch jegliche Bedrohung der Finanzstabilität und sagte, es sei wichtiger, sich auf die kurzfristige Gesundheit der Wirtschaft zu konzentrieren.
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2. Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und BIP-Zahlen im Fokus
Um 14:30 Uhr - bevor Powell um 15:10 Uhr spricht - wird der Gesundheitszustand der Wirtschaft mit den wöchentlichen Arbeitslosenzahlen und einer Revision der Q2 BIP-Ergebnisse einem Realitätscheck unterzogen.
Es wird erwartet, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung von 1,11 Millionen in der vergangenen Woche auf etwa 1 Million zurückgegangen ist, während die Zahl der Folgeanträge um 400.000 auf 14,45 Millionen gesunken sein dürfte. Ein vollständigeres Bild ergibt sich mit dem Ergebnis derer, welche die Pandemiearbeitslosenhilfe beantragten.
Außerdem wird vermutet, dass das Q2 BIP von ursprünglich -32,9% auf -32,5% revidiert wird. Der Chefökonom von UBS (SIX:UBSG) Global Wealth Management, Paul Donovan, argumentierte, dass die Berechnung solcher Zahlen auf Jahresbasis, "inmitten einer Pandemie eine törichte Sache ist".
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3. Wall Street im Wartemodus
Die US-Börsen werden vor Powells Rede voraussichtlich tiefer öffnen. Nachdem man das Gerücht von einer anhaltend lockeren Geldpolitik gekauft hat, besteht dementsprechend die Versuchung, die Fakten zu verkaufen, wenn es dazu kommt.
Der Dow 30 Future sank um 89 Punkte oder 0,3%, der S&P 500 Futures gab um 0,2% nach und der Nasdaq 100 Futures fiel ebenfalls um 0,2%. Alle drei dürften zumindest bis zur Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten im Wartemodus bleiben.
Die Aktien von Abbott Labors (NYSE: ABT) dürften heute im Fokus stehen, nachdem sein schneller Covid-19-Test der jüngste Nutznießer des Fast-Trackings durch die Food and Drug Administration geworden ist.
Um 16 Uhr und 17 Uhr werden die Verkäufe noch nicht abgeschlossener Häuser sowie die regionale Unternehmensumfrage der Kansas City Fed veröffentlicht.
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4. USA-China: Zurück zur Normalität
Nachdem die USA und China in den vergangenen Tagen ein paar Nettigkeiten ausgetauscht hatten, kehrten sie zu dem alltäglichen Geplänkel zurück. Die USA kündigten eine Reihe von Sanktionen gegen chinesische Unternehmen an, die Peking beim Bau von Militäranlagen auf umstrittenen Inseln im Südchinesischen Meer geholfen haben.
Grund dafür waren Chinas Tests mit Langstreckenraketen im Südchinesischen Meer.
An anderer Stelle führte der Druck der USA auf den chinesischen Eigentümer des Video-Streaming-Dienstes TikTok zum Rücktritt von TikTok-Chef Kevin Meyer, der erst vor wenigen Monaten von Walt Disney (NYSE:DIS) zu TikTok gekommen war.
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5. Hurrikan Laura hält Ölpreise oben
Die Ölpreise bleiben angesichts des Hurrikans Laura, der das Land in Cameron, Louisiana, mit lebensbedrohlichen Sturmfluten und Winden erreichte, gut unterstützt.
Der U.S. Ölpreis WTI sank um weniger als 0,1% auf 43,37 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 0,1% auf 46,11 Dollar pro Barrel sank.
Benzin-Futures gaben um 1,5% auf 1,3405 Dollar je Gallone nach, weil die Raffinerien weiter westlich in Texas erleichtert waren, dass sie ihre Arbeit fortsetzen konnten.
Die Rohöl- und Produktvorräte sind zwar immer noch historisch hoch, doch der Bericht der US-Regierung vom Mittwoch zeigte, dass sie etwas schneller als erwartet zurückgehen.
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