von Geoffrey Smith
Investing.com - US-Präsident Donald Trump sorgt für Aufregung in Georgia vor den Senats-Stichwahlen in Georgia. Großbritannien beginnt mit der Verabreichung des Impfstoffs von AstraZeneca-Oxford. Der Dollar wird schwächer, was die Rohstoffpreise in die Höhe treibt und der Iran weitet seine Uran-Anreicherung aus und verstößt damit gegen das Atomabkommen. Folgendes müssen Sie am Montag, dem 4. Januar, zum Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Trump setzt Georgia unter Druck
Präsident Donald Trump drängt den Staatsminister des US-Bundesstaates Georgia Brad Raffensberger, genügend Stimmen zu finden, um die Präsidentschaftswahlen des Staates zu kippen. Dazu führte er laut der Washington Post und anderen ein mehr als einstündiges Telefonat.
Die von der Post veröffentlichte Aufzeichnung des Anrufs zeigt, wie Trump Behauptungen von Wahlbetrug als Tatsachen ausgab, die bereits von Georgias Gerichten verworfen wurden und Raffensberger der Straftat beschuldigte, ein fehlerhaftes Wahlergebnis gemeldet zu haben. Die in Georgia abgegebenen Stimmen wurden dreimal gezählt und haben einen Sieg für den gewählten Präsidenten Joe Biden mit einem knappen Vorsprung von 11.779 Stimmen bestätigt.
Die unmittelbare Bedeutung des Anrufs und der Berichte darüber sind die Auswirkungen auf die wahrscheinlichen republikanischen Wähler bei den beiden Stichwahlen für die beiden Senatssitze in Georgia am Dienstag. Die Republikaner behalten die Kontrolle über den Senat - und ihren Einfluss auf die Fiskalpolitik - für weitere zwei Jahre, wenn sie einen der beiden Sitze behaupten können.
2. AstraZeneca-Vakzin gegen Covid-19 geht an den Start
Großbritannien war das erste Land der Welt, in dem der Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca/Oxford verabreicht wurde, nachdem die Gesundheitsbehörden ihn Ende letzten Jahres zugelassen hatten.
Das Land kämpft mit einem schnellen Anstieg der Neuinfektionen, was zum großen Teil auf das Vorhandensein eines neuen Virusstamms zurückzuführen ist, der ansteckender zu sein scheint als seine ursprüngliche Variante. Krankenhäuser in London müssen jetzt Patienten in Gebiete über 200 Meilen Entfernung bringen, nachdem ihre Intensivstationen die Kapazitätsgrenze erreicht hatten. Die Times berichtete, dass viele Schulen entgegen der Anweisung der Regierung, wieder zu öffnen, am Ende der Weihnachtsferien weiterhin geschlossen bleiben wollen.
Der britische Premierminister Boris Johnson warnte am Wochenende, dass das Land möglicherweise den dritten nationalen Lockdown verhängen muss, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. In Deutschland gaben hochrangige Beamte an, dass Europas größte Volkswirtschaft ihre derzeitigen Beschränkungen bis Ende des Monats verlängern wird, während Frankreich die bestehende Ausgangssperre in den am stärksten betroffenen Regionen um weitere zwei Stunden verlängert.
3. US-Aktien dürften mit Aufschlägen eröffnen
Die US-Aktienmärkte dürften das neue Jahr auf neuen Rekordhochs beginnen, da Investoren weiterhin über die kurzfristigen Herausforderungen der hohen Infektionsraten auf der ganzen Welt hinwegsehen und auf eine breite wirtschaftliche Erholung später im Jahr setzen.
Gegen 12.30 Uhr stand der Dow Jones Futures um 183 Punkte oder 0,6% höher, der S&P 500 Futures kletterte ebenfalls um 0,6% und der Nasdaq 100 Futures stieg um 0,4%.
Zu den Aktien, die später im Fokus stehen dürften, gehören Tesla (NASDAQ:TSLA). Der US-Elektroautobauer hatte am Wochenende mitgeteilt, dass er sein Auslieferungsziel für 2020 von 500.000 Stück nur haarscharf verfehlt hat
4. China, Europa: Umfragen im verarbeitenden Gewerbe schwächeln
Die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe in China und Europa entwickelte sich im Dezember etwas schwächer als zunächst angenommen: Der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel auf 53,0 Punkte, den niedrigsten Stand seit August, während der PMI für die Eurozone von IHSMarkit gegenüber einer vorläufigen Schätzung von 55,5 Punkten auf 55,2 Punkte nach unten korrigiert wurde. Der britische Einkaufsmanagerindex wurde hingegen auf 57,5 nach oben berichtigt, den höchsten Wert seit drei Jahren.
An einem sonst ruhigen Handelstag werden um 16 Uhr die Daten zu den US-Bauausgaben per November veröffentlicht.
Zwei stimmberechtigte Mitglieder des Offenmarktausschusses der US-Notenbank - Charles Evans aus Chicago und Raphael Bostic aus Atlanta - werden beide zur gleichen Zeit sprechen.
5. Dollar schwächelt - Iran-News treiben Öl nach oben
Die Dollarschwäche ließ Öl und Industriemetalle auf breiter Front steigen. Gleichzeitig gab es Signale aus der OPEC+, dass die aktuellen Produktionsbeschränkungen für einen weiteren Monat in Kraft bleiben werden.
Gegen 12.30 Uhr notierte der Dollar-Index, der den Greenback gegenüber sechs Leitwährungen abbildet, um 0,5% niedriger bei 89,54 und damit nahe dem niedrigsten Stand seit über 30 Monaten.
US-Rohöl-Futures stiegen unterdessen um 0,7% auf 48,80 Dollar pro Barrel und Brent-Futures legten um 1,2% auf 52,81 Dollar pro Barrel zu. Die Preise wurden auch durch Berichte gestützt, wonach der Iran die Anreicherung von Uran wieder aufgenommen hat, was eine direkte Provokation gegenüber der neuen Regierung des designierten Präsidenten Joe Biden darstellt. Der Schritt des Irans wird es Biden erschweren, dem von den Vereinten Nationen unterstützten Abkommen wieder beizutreten, aus dem Präsident Trump ausgestiegen war, bevor er härtere Sanktionen verhängte, die die Ölexporte des Irans stark einschränkten.