Investing.com - Die vom Technologie-Sektor losgetretene Verkaufswelle dürfte sich heute fortsetzen. Der US-Autoriese Ford enttäuschte im zweiten Quartal mit einem Gewinnrückgang. Und US-Präsident Biden spricht in seiner Rede an die Nation von einer neuen Generation. Derweil geht die Berichtssaison in Europa weiter.
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1. US-Präsident Biden setzt seine Hoffnungen in eine neue Generation
US-Präsident Joe Biden hat sich gestern zum ersten Mal seit seinem Verzicht auf eine Wiederwahl an die Nation gewandt. In seiner Rede sagte er, er mache den Weg frei für eine neue Generation. In den Wochen zuvor hatte es immer wieder Sorgen um sein Alter und seinen Gesundheitszustand gegeben.
Biden ist mit 81 Jahren der älteste Präsident in der Geschichte der USA und der erste amtierende Präsident seit 1968, der nicht zur Wiederwahl antritt. Damals zog sich Lyndon Johnson, der wegen seiner Haltung zum Vietnamkrieg unter Beschuss geraten war, aus dem Wahlkampf zurück.
„In den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass ich meine Partei einen muss“, sagte Biden. „Ich habe entschieden, dass der beste Weg vorwärts darin besteht, die Fackel an eine neue Generation weiterzugeben. Das ist der beste Weg, um unsere Nation zu vereinen.“
Damit rückt Vizepräsidentin Kamala Harris ins Rampenlicht, die bereits in der kommenden Woche, noch vor dem Parteitag der Demokraten vom 19. bis 22. August in Chicago, offiziell als Kandidatin der Demokratischen Partei nominiert werden soll.
Eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage von Reuters/Ipsos sieht Harris derzeit knapp vor Trump (44 % zu 42 %). Eine CNN-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts SSRS sieht dagegen Trump mit 49 zu 46 % vor Harris. Beide Ergebnisse liegen innerhalb der Fehlermargen von Umfragen.
2. US-Aktienmärkte vor neuen Wirtschaftsdaten fragil
Die US-Börsen zeigen sich heute vorbörslich tiefer. Damit setzt sich der starke Ausverkauf vom Vortag fort. Im weiteren Tagesverlauf stehen neue Konjunkturdaten auf der Agenda.
Zur Stunde notiert der Dow Future 0,1 % tiefer, während der S&P 500 um 0,3 % fällt. Der Nasdaq 100 zeigt aktuell ein Minus von 0,6 %.
Die wichtigsten US-Indizes schlossen gestern durchweg im Minus, insbesondere aufgrund der enttäuschenden Ergebnisse der Tech-Giganten Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Tesla (NASDAQ:TSLA).
Der Dow Jones Industrial verzeichnete zum Handelsschluss ein Minus von 1,3 %, der S&P 500 verlor 2,3 %. Größter Tagesverlierer war der Nasdaq Composite mit einem Minus von 3,6 %.
Auch heute stehen wieder Quartalszahlen auf der Agenda, unter anderem von American Airlines (NASDAQ:AAL), Honeywell (NASDAQ:HON) und Hasbro (NASDAQ:HAS).
Mehr als 25 % der im S&P 500 gelisteten Unternehmen haben laut FactSet-Daten ihre Q2-Zahlen bereits veröffentlicht. Obwohl einige große Technologiewerte enttäuscht haben, ist die bisherige Berichtssaison positiv verlaufen.
Der Fokus vieler Anleger dürfte nun auf der Veröffentlichung der vorläufigen Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das zweite Quartal liegen. Es wird erwartet, dass die US-Wirtschaft auf das Jahr hochgerechnet um rund 2,0 % gewachsen ist.
Damit würde die US-Wirtschaft zwar stärker wachsen als im ersten Quartal (1,4 %), aber immer noch deutlich langsamer als in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres (4,2 %).
3. Ford-Aktie bricht nach Gewinnrückgang ein
Ford-Aktien (NYSE:F) brachen vorbörslich ein. Der Autoriese hatte für das zweite Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang gemeldet. Das Unternehmen kämpft weiterhin mit kostspieligen Qualitätsproblemen und einem EV-Geschäft, das sich negativ auf das Ergebnis auswirkt.
Die Ford-Aktie ging vorbörslich um mehr als 11% zurück, nachdem der Autohersteller aus Detroit einen bereinigten Gewinn von 47 Cent pro Aktie bekannt gegeben hatte. Analysten hatten mit einem Gewinn pro Aktie von 68 Cents gerechnet, wie aus Daten von LSEG hervorgeht.
Ford-Chef Jim Farley hat seit seinem Amtsantritt im Oktober die Lösung der Qualitätsprobleme des Automobilherstellers zur Priorität erklärt. Dennoch stiegen die Garantiekosten im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 800 Millionen Dollar.
Das Geschäft mit Elektroautos bleibt defizitär. 1,14 Milliarden Dollar Verlust standen hier zu Buche.
„Insgesamt ist die EV-Reise demütigend gewesen, aber sie hat uns dazu gezwungen, als Unternehmen noch fitter zu werden, auch im Hinblick auf unser (traditionelles) Benzinmotorengeschäft. Und das wird sich langfristig auszahlen“, so Farley.
4. Quartalszahlen in Europa trudeln ein
Eine ganze Reihe großer europäischer Unternehmen hat heute ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht.
Der Luxusgüterriese Kering (EPA:PRTP), der vor allem für seine Marke Gucci bekannt ist, enttäuschte mit seinen Zahlen für das zweite Quartal insgesamt. Der Gesamtumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr auf Basis konstanter Wechselkurse um 11 % zurück. Damit fiel der Umsatzrückgang deutlich stärker aus als befürchtet.
Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca (NASDAQ:AZN) erhöhte unterdessen seine Umsatz- und Gewinnprognose für 2024 und übertraf im zweiten Quartal die Umsatzerwartungen der Börse, gestützt von der Nachfrage nach seinen Therapien gegen Krebs und seltene Krankheiten.
Der Gewinn von Sanofi (NASDAQ:SNY) stieg im 2. Quartal aufgrund der starken Nachfrage nach dem Asthma-Blockbuster Dupixent und besser als erwarteten Erlösen bei neu eingeführten Produkten.
Nestle (SIX:NESN) hingegen musste für das erste Halbjahr ein unter den Erwartungen liegendes Umsatzwachstum ausweisen und senkte die Prognose für das organische Umsatzwachstum im Gesamtjahr von zuvor rund 4 % auf mindestens 3 %.
Unilever (AS:ULVR) hat im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn überraschend deutlich gesteigert. Dabei profitierte das Unternehmen von guten Geschäften vor allem mit Schönheits- und Hautpflegeprodukten sowie Haushaltswaren. Zudem nannte das Unternehmen ein detailliertes Ziel für die bereinigte operative Marge und zeigte sich damit optimistischer als noch zu Jahresbeginn. Beim französischen Ölkonzern TotalEnergies (EPA:TTEF) sank der Gewinn im zweiten Quartal um 6 %.
5. Rohölpreis fällt aufgrund von Nachfragesorgen
Die Rohölpreise sind im bisherigen Handelsverlauf gefallen. Auslöser sind anhaltende Sorgen um eine nachlassende Nachfrage, insbesondere aus China, dem größten Rohölimporteur der Welt.
Aktuell verbilligt sich US-Rohöl (WTI) um 1,8 % auf 76,21 Dollar pro Barrel, während die Nordseesorte Brent um 1,7 % nachgibt und aktuell bei 80,29 Dollar pro Barrel notiert.
Beide Referenzsorten konnten gestern noch zulegen. Beide beendeten damit eine Serie von Preisrückgängen, nachdem die Energy Information Administration gemeldet hatte, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 3,7 Millionen Barrel und damit stärker als erwartet gesunken waren.
Dennoch bleiben die Preise in der Nähe der 2-Monatstiefs. Händler zeigen sich überwiegend bearish für Rohöl. Grund dafür ist eine nachlassende Nachfrage in Verbindung mit Prognosen über ein mögliches Überangebot im Jahr 2025 und Gerüchten über einen Waffenstillstand im Nahen Osten.
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