FRANKFURT (dpa-AFX) - In weiten Teilen Hessens müssen sich die Menschen am Donnerstag darauf einstellen, dass die Busse nur spärlich oder gar nicht fahren. Die Gewerkschaft Verdi hat die Fahrer und Fahrerinnen privater Busbetriebe ganztägig zum Warnstreik aufgerufen, um Nachdruck in die laufenden Tarifverhandlungen zu bringen.
Mit weitreichenden Ausfällen ist zu rechnen, wie beispielsweise für Frankfurt oder den Main-Kinzig-Kreis gewarnt wurde. Auch dürfte es zusätzliche Staus geben, wenn die Menschen zur Arbeit oder Schule mit dem Auto fahren wollen.
Private Busunternehmen bestreiten einen großen Teil des öffentlichen Nahverkehrs in Hessen. Laut Verdi werden Betriebe in Homberg/Efze, Melsungen, Rotenburg, Fulda, Gießen, Frankfurt, Offenbach, Oberursel, Hanau, Nidderau, Büdingen, Weiterstadt, Rüsselsheim und Wiesbaden bestreikt.
Es gibt allerdings auch streikfreie Gebiete, in denen die Busse wie gewohnt fahren sollen. So will die Wiesbadener Gesellschaft ESWE die Ausfälle bei ihren privaten Partnerunternehmen ausgleichen. In Kassel, Marburg und Darmstadt wird ebenfalls nicht gestreikt, weil dort das Fahrpersonal unter andere Tarifverträge fällt. Neben der S-Bahn und den Nahverkehrszügen fahren in Frankfurt zudem die Straßen- und U-Bahnen.
Die Gewerkschaft Verdi verlangt, die Gehälter zweimal um jeweils 8,5 Prozent zu erhöhen. Zudem soll es einen Inflationsausgleich von 3000 Euro für jeden Beschäftigten und bessere Arbeitsbedingungen geben. Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) hat Gehaltserhöhungen in drei Stufen bis 2027 um 9,3 Prozent sowie einen Inflationsausgleich von 1500 Euro angeboten. Die Verdi-Forderungen seien nicht finanzierbar.