Investing.com - Die People’s Bank of China (PBoC) teilte am Dienstag mit, dass die Entscheidung der US-Regierung, China als Währungsmanipulator zu brandmarken, "die internationale Finanzordnung schwer schädigen und Chaos auf den Finanzmärkten verursachen" könne.
Zudem verhindere Washington durch den Beschluss des US-Finanzministeriums, "eine Erholung des Welthandels und der globalen Wirtschaft“, sagte die chinesische Zentralbank in der ersten offiziellen Stellungnahme des Landes auf die jüngste Salve im sino-amerikanischen Handelskrieg
China "hat den Wechselkurs nicht als Instrument im Handelsstreit genutzt und wird ihn auch nicht nutzen", schrieb die PBoC auf ihrer Website.
"China rät den Vereinigten Staaten, sich zu zügeln, sich seiner Fehler bewusst zu sein sowie sich vom falschen Weg abzuwenden", hieß es.
China hatte am Montag den Yuan zum US-Dollar erstmals seit 2008 über die magische Marke von 7,00 abwerten lassen und damit Chaos an den Finanzmärkten ausgelöst. In der Konsequenz betitelte das US-Finanzministerium China offiziell als Währungsmanipulator, was den Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter verschärft hat. Eine schnelle Lösung scheint derzeit nicht in Sicht.
Das US-Finanzministerium wird sich nun mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zusammensetzen, um über Chinas Währungsabwertung zu sprechen.
Pikant ist nur, dass der IWF sich erst Ende Juli von dem Vorwurf von der Trump-Administration distanziert hat, wonach China "illegale Währungsmanipulation" betreibe. Für IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld gebe es "keine Belege" für derartige Eingriffe Pekings. Demnach habe der IWF keine Beobachtung gemacht, die zeigt, dass China in den Devisenmarkt interventiert.
Vielmehr sei ein schwächerer Yuan das Resultat aus einem gesunkenen chinesischen Wirtschaftswachstum, den US-Strafzöllen und eine lockerere Geldpolitik der People’s Bank of China.