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Comic: Sind die Sorgen um die chinesischen Finanzmärkte gerechtfertigt?

Veröffentlicht am 16.03.2021, 17:13
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Von Geoffrey Smith

Investing.com -- Chinas Finanzmärkte befinden sich seit kurzem in Schieflage, da die Kommunistische Partei mit zwei heiklen Problemen zu kämpfen hat: Wie kann die Verschuldung reduziert werden, die sich durch die Stimulusmaßnahmen im vergangenen Jahr in den wichtigsten Anlageklassen angehäuft hat, und wie kann der Einfluss und die wachsende Macht der florierenden Internetunternehmen eingedämmt werden?

Auf den ersten Blick erscheinen diese Themen Anlegern in den USA oder anderswo auf der Welt außerhalb Chinas ziemlich undurchsichtig, aber das schiere Ausmaß und die Verflechtung von Chinas Wirtschaft und - in zunehmendem Maße - seiner Finanzmärkte mit dem Rest der Welt bedeutet, dass es töricht wäre, diese beiden Themen komplett zu ignorieren.

Von größter Bedeutung für die Weltwirtschaft sind die jüngsten Schritte zur Bekämpfung der Überschuldung. Chinas Probleme mit der rasant ansteigenden Verschuldung sind nicht neu, und ähnlich wie bei den Bedenken über eine Überbewertung der US-Tech-Aktien sind viele des Wartens auf das Platzen der vermeintlichen Blase überdrüssig geworden: Politiker und Zentralbanker verfügen über scheinbar unerschöpfliche Möglichkeiten, den von Bären als unausweichlich angesehenen Tag der Abrechnung hinauszuschieben.

Doch es deutet sich an, dass es Peking diesmal ernst meint. Der oberste Vorsteher der chinesischen Bankenaufsicht des Landes hat erst vor zwei Wochen vor Blasen an den Finanzmärkten gewarnt. Und das am Ende des Nationalen Volkskongresses Anfang des Monats vorgestellte Arbeitspapier der Regierung weist ein Wachstumsziel von mindestens 6% aus - weit unter dem, was viele erwartet hatten. Der (relativ konservative) Internationale Währungsfonds zum Beispiel hatte noch im Januar für China in diesem Jahr ein BIP-Wachstum von 8,1% prognostiziert.

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Seitdem sprechen Regierungserklärungen das aus, was der Nationale Volkskongress nur angedeutet hat: "Die Regierungen auf allen Ebenen müssen den Gürtel enger schnallen", zitierte die South China Morning Post diese Woche aus einem Statement des Staatsrats. "Wir müssen die potenziellen Risiken lösen und die wirtschaftliche Erholung konsolidieren."

Chinas Gesamtschuldenquote sprang im vergangenen Jahr um fast 25 Prozentpunkte auf über 270% des BIP, als die People's Bank of China (PBOC) erneut eine starke Kreditaufnahme durch "Schattenbanken" zuließ, wovon ein Großteil anscheinend an Einrichtungen ging, die mit lokalen Regierungen in Beziehung stehen. Die SCMP führte Zahlen der China Chengxin International Credit Rating an, aus denen hervorgeht, dass derartige Zweckgesellschaften im vergangenen Jahr Anleihen im Wert von 4,49 Billionen Yuan (920 Mrd. Dollar) ausgegeben haben, was einer Steigerung von 28% gegenüber 2019 entspricht.

Diese Entwicklung wäre weniger besorgniserregend, wenn die Anleger wissen würden, wo das eigentliche Kreditrisiko liegt. In den meisten Fällen scheinen lokale Investoren jedoch auf der Jagd nach Rendite zu sein, weil sie annehmen, dass Peking es nicht zulassen wird, dass regierungsnahe Unternehmen scheitern. Zahlungsausfälle - wie der der Ping An-Tochter China Fortune Land bei einer internationalen Anleihe über 530 Mio. Dollar Anfang März - bleiben eher die Ausnahme als die Regel.

Doch während Investoren in China das Kreditrisiko (noch) weitgehend ignorieren, sieht es beim Aktienrisiko anders aus - jenem Risiko, das entsteht, wenn sich bestimmte Unternehmen bei der regierenden Kommunistischen Partei unbeliebt machen. Die Regierung befindet sich nun in einem zusehends offenen Kampf mit den größten Internetunternehmen des Landes, die mit ihrer enormen Finanzkraft und ihren umfangreichen Datenbeständen der Regierung in Peking allmählich ein Dorn im Auge sind.

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Chinesische Aktien gaben in der vergangenen Woche stark nach, als die Märkte eine Reihe scheinbar unbedeutender Geldstrafen der Kartellbehörde als Warnschuss für Unternehmen wie Tencent Holdings (OTC:TCEHY), den Suchmaschinenriesen Baidu (NASDAQ:BIDU) und das Ride-Hailing-Unternehmen Didi Chuxing interpretierten.

Was letzte Woche noch als indirekten Warnschuss vor den Bug galt, wurde diese Woche konkret. In einer Prime-Time-Sendung im Staatsfernsehen wurde berichtet, dass Xi das oberste Wirtschaftskomitee des Landes angewiesen hat, die Regulierung der Internetunternehmen des Landes zu verschärfen, "Schlupflöcher" zu schließen und Ausnahmen für sie zu streichen.

Mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich dabei nicht nur um die Änderung einer kleinen Regel hier und da. Pekings Intervention in letzter Minute, um Kapitalanforderungen für eine Reihe bankähnlicher Dienstleistungen aufzuerlegen, machte die Pläne der Alibaba-Tochter Ant Group (HK:6688) für einen Börsengang im letzten Jahr zunichte. Berichten zufolge haben die Maßnahmen die Bewertung von Ant um etwa 140 Mrd. Dollar reduziert.

Die Aktien von Alibaba (NYSE:BABA) sind seit dem Fiasko mit Ant um 24% gefallen, woraufhin Maßnahmen gegen die Medienbeteiligungen und das Kerngeschäft E-Commerce folgten. Die Aktien von Baidu (NASDAQ:BIDU) liegen 20% im Minus und die von Tencent (OTC:TCEHY) relativ bescheidene 18%. Zum Vergleich: Die Aktie von Tencent fiel 2018 um ein Drittel, nachdem es zu einem Streit mit Peking gekommen war, weil seine Videospiele einen angeblich zu hohen Suchtfaktor aufwiesen.

Die Erholung von Tencent seither ist allerdings eine gute Erinnerung daran, dass das Aktienrisiko von einer Wirtschaftselite, die genau weiß, aus welcher Richtung der politische Wind weht, effektiv gemanagt werden kann - und wurde. Umgekehrt hat Peking allgemein erkannt, wie ein florierender privater Tech-Sektor es ermöglicht, den chinesischen Einfluss und das Prestige in der Welt zu vergrößern. Solange sich Xis Haltung nicht ändert, dürften die Kräfte, die das Feuer der chinesischen Märkte zu löschen versuchen, diejenigen überwiegen, die sie auf kurze Sicht befeuern wollen.

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