Von Jesse Cohen
Investing.com - Weiter freundlich zeigen sich die US-Aktien-Futures vor Beginn des Kassahandels am Donnerstag. Der S&P 500 steuert auf seinen besten Monat seit 1974 zu und die globalen Zentralbanken pumpen so viel Geld wie noch nie in die Märkte, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft zu begrenzen.
Die US-Börsen hatten am Mittwoch mit deutlichen Kursgewinnen geschlossen. Der S&P 500 steht auf monatlicher Basis mehr als 13% im Plus. Für den Dow Jones geht es um mehr als 12% nach oben. Der US-Standardindex steuert damit auf den größten Monatsgewinn seit 1987 zu.
20% trennen die beiden US-Aktienindizes noch von ihren im Februar erreichten Rekordhochs. Näher dran ist da der technologielastige Nasdaq 100, der nur noch 10% unter seinem Allzeithoch handelt.
Die Federal Reserve beließ zur Wochenmitte ihre Zinsen unverändert bei nahe Null. Aber die Zentralbanker betonten, dass man angesichts der Pandemie die gesamte Palette der Instrumente zur Unterstützung der Wirtschaft nutzen werde.
"Wir tun alles, was wir können", um amerikanischen Haushalten und Unternehmen zu helfen, die Gesundheitskrise ohne größere Schäden zu überstehen, erklärte der Fed-Chef Jerome Powell auf seiner Pressekonferenz.
Die Fed hatte im März die Zinsen auf Null gesenkt und betont, dass die Leitzinsen dort bleiben würden, bis die Wirtschaft wieder klar auf Kurs sei. Zudem hat sie Kreditzusagen in Höhe von rund 2 Billionen Dollar gemacht. Powell sagte, er sei bereit bei Bedarf mehr zu tun.
"Wir werden unsere Instrumente weiterhin einsetzen, um sicherzustellen, dass der Aufschwung, wenn er denn kommt, so robust wie möglich sein wird", so Powell und wies insbesondere auf die Bereitschaft der Fed hin, noch mehr und risikoreichere Kreditprogramme aufzulegen, wenn das US-Finanzministerium zustimmt.
Der Fokus der Anleger verlagert sich nun auf die Europäische Zentralbank, die ihre geldpolitische Sitzung später am Donnerstag zum Abschluss bringt.
Nur wenige Wochen, nachdem EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einer nächtlichen Reaktion ein massives Hilfsprogramm vorgestellt hat, steht die oberste Währungsbehörde unter Druck, noch mehr Feuerkraft einzusetzen, um die Wirtschaft zu stützen, die in diesem Jahr um 10% schrumpfen könnte.
Da die EZB in Rekordtempo Liquidität bereitstellt, um während der Coronavirus-Pandemie die explodierenden Staatsschulden zu finanzieren, stößt sie bei manchen Krisenkandidaten bereits an die Kaufgrenze für Anleihen.
Insofern besteht die Möglichkeit, dass sie die Obergrenze auf der heutigen Sitzung deutlich nach oben schraubt. Weitere Konjunkturmaßnahmen werden erst im Juni erwartet, wenn das Ausmaß der Krise eindeutiger zu beziffern sein dürfte.
Anfang der Woche erhöhte die Bank of Japan die geldpolitischen Anreize und verpflichtete sich zum Kauf einer unbegrenzten Anzahl von Anleihen, um die Kreditkosten niedrig zu halten. Sie will damit die japanische Wirtschaft auf Kurs halten.
BoJ Gouverneur Haruhiko Kuroda sagte am Montag, die Zentralbank sei bereit, weitere Schritte zu unternehmen, um die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus zu bekämpfen. Seiner Meinung nach könnte die aktuelle Krise der Weltwirtschaft mehr Schaden zufügen, als der Kollaps von Lehman Brothers im Jahr 2008.
Sie bekommen einfach nicht genug von unseren Comics? Dann schauen Sie hier einfach mal rein: http://de.investing.com/analysis/comics
- Reuters hat zu diesem Bericht beigetragen