BERLIN (dpa-AFX) - Bund und Länder haben im September deutlich mehr Steuern eingenommen als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Insgesamt flossen nach Daten des Finanzministeriums vom Freitag rund 80,6 Milliarden Euro in die Kassen - ein Plus von mehr als 13 Prozent verglichen mit September 2022. Das Ministerium führt dies jedoch vor allem auf einen Sondereffekt zurück: So waren die Lohnsteuereinnahmen vor einem Jahr außergewöhnlich gering, weil die Energiepreispauschale aus diesem Topf gezahlt wurde.
Von Januar bis September gab es deshalb kein so deutliches Steuerplus: Die Einnahmen von Bund und Ländern lagen lediglich 2,5 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr 2023 wird bisher mit einem moderaten Plus von knapp drei Prozent gerechnet.
Diese Prognose könnte allerdings bereits in der kommenden Woche korrigiert werden, wenn der Arbeitskreis der Steuerschätzer seine Herbst-Schätzung vorlegt. Dann dürfte sich auch zeigen, ob die Ampel-Koalition im kommenden Jahr mehr finanziellen Spielraum bekommt oder ihren Konsolidierungskurs sogar verschärfen muss.