DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Vor allem wegen gestiegener Kosten für Strom und Gas hat die deutsche Aluminiumindustrie 2022 weniger produziert als im Vorjahr. Bei Rohaluminium ging die Menge um 11 Prozent auf 3,3 Millionen Tonnen zurück. Bei den Vorprodukten, dem sogenannten Aluminiumhalbzeug, nahm die Produktionsmenge um 4 Prozent auf knapp 2,6 Millionen Tonnen ab, wie der Branchenverband Aluminium Deutschland am Donnerstag in Düsseldorf berichtete. Bei den Vorprodukten sei neben den hohen Energiepreisen auch die abschwingende Konjunktur ein Grund für den Rückgang, sagte ein Verbandssprecher. So habe es weniger Aufträge aus wichtigen Branchen wie etwa der Auto- oder Bauindustrie gegeben.
"Im abgelaufenen Quartal ist die Produktion über alle Bereiche nochmals stärker gesunken als zuvor", erklärte Verbandspräsident Rob van Gils. "Leider können wir aktuell nicht sagen, dass wir das Schlimmste hinter uns haben." Die Auftragsbücher der Unternehmen seien weiterhin deutlich im Minus. "Mit einer Erholung rechnen wir frühestens im zweiten oder dritten Quartal."
In dem Verband sind nach eigenen Angaben rund 150 Unternehmen vertreten, die mehr als 60 000 Menschen beschäftigen.