FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Mittwoch etwas zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,22 Prozent auf 128,79 Punkte. Im Gegensatz zum turbulenten Vortag aber hielten sich die Bewegungen bislang in Grenzen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,82 Prozent.
Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich zur Wochenmitte auf die USA. Zum einen steht der Zinsentscheid der US-Notenbank auf der Agenda. Die Fed dürfte laut Volkswirten das Zinsniveau wohl erneut unverändert belassen. Damit würde die Notenbank zum zweiten Mal in Folge still halten. Denn die zeitweise sehr hohe Inflation hat sich mittlerweile deutlich abgekühlt.
Zum anderen wird der Anleihe-Emissionsplan des Finanzministeriums unter die Lupe genommen. Dieser wird Aufschluss darüber geben, in welchem Umfang das Ministerium den Verkauf längerfristiger Schuldtitel zur Finanzierung des wachsenden Haushaltsdefizits steigern wird. Diese Wertpapiere befinden sich seit Wochen auf Talfahrt, und das trotz der Signale von Fed-Vertretern, dass sie das Ende der Zinserhöhungen erreicht haben oder kurz davor stehen.
Bei der anstehenden Verteilung der US-Neuverschuldung im kommenden Quartal auf die unterschiedlichen Laufzeitbänder dürfte vor allem relevant sein, ob das Ministerium eine Absenkung der Schuldverschreibungen mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr (T-Bills) umsetzt, schrieben die Analysten der Dekabank. Aktuell machten T-Bills mehr als ein Fünftel der US-Staatsverschuldung aus. Eine Absenkung des Volumens würde mit steigenden Emissionen von Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren oder mehr (T-Bonds) und damit mit verstärkter Nervosität im Handel mit lang laufenden US-Anleihen einhergehen.