FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben sich am Mittwoch im frühen Handel nur wenig bewegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future legte um 0,03 Prozent auf 128,54 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen betrug 2,85 Prozent.
Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich zur Wochenmitte auf die USA. Zum einen steht der Zinsentscheid der US-Notenbank auf der Agenda. Die Fed dürfte laut Volkswirten das Zinsniveau wohl erneut unverändert belassen. Damit würde die Notenbank zum zweiten Mal in Folge still halten. Denn die zeitweise sehr hohe Inflation hat sich mittlerweile deutlich abgekühlt.
Zum anderen wird der Anleihe-Emissionsplan des Finanzministeriums unter die Lupe genommen. Dieser wird Aufschluss darüber geben, in welchem Umfang das Ministerium den Verkauf längerfristiger Schuldtitel zur Finanzierung des wachsenden Haushaltsdefizits steigern wird. Diese Wertpapiere befinden sich seit Wochen auf Talfahrt, und das trotz der Signale von Fed-Vertretern, dass sie das Ende der Zinserhöhungen erreicht haben oder kurz davor stehen.
Wenn viele Anleihen auf den Markt gebracht werden sollen, drückt das höhere Angebot auf den Preis und damit auf das Kursniveau. Anders formuliert: Das Finanzministerium muss den Anlegern die neuen Papiere mit höheren Renditen schmackhaft machen. Der Markt sei aber "hypersensibel Faktoren gegenüber, die zu steigenden Renditen führen könnten", gab Marktanalyst Jochan Stanzl vom Handelshaus CMC Markets (LON:CMCX) zu bedenken. Diese seien zuletzt höchst volatil gewesen, weil Marktteilnehmer in Sorge seien, dass die Regierung den Markt mit ihrem immensen Finanzierungsbedarf mit neuen Anleihen überfordern könnte.