FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Mittwoch bis zum Mittag im Kurs weiter zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg um 0,34 Prozent auf 137,79 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug bis auf 1,97 Prozent. Es ist das erste Mal seit März, dass die runde Marke von zwei Prozent unterschritten wird.
Für Zinsdruck sorgten neue Inflationsdaten aus Großbritannien. Die Teuerung ging im November nicht nur deutlicher zurück als erwartet. Sie fiel mit 3,9 Prozent auch auf einen gut zweijährigen Tiefstand. Die Entwicklung stützt Erwartungen, wonach die britische Notenbank 2024 mit Zinssenkungen beginnen dürfte. Aktuell beträgt der Leitzins wegen der einst sehr hohen Inflation 5,25 Prozent.
Nicht nur von der Bank of England, auch von der US-Zentralbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) werden im kommenden Jahr geldpolitische Lockerungen erwartet. Allerdings liegen die Markterwartungen und die Zinssignale der Notenbanken weit voneinander entfernt. An den Märkten werden derzeit deutlich frühere und kräftigere Zinsreduzierungen erwartet, als dies etwa Projektionen der Federal Reseerve oder Äußerungen aus der EZB nahelegen.
Am Nachmittag stehen in den USA zwar einige Konjunkturdaten auf dem Programm. Allerdings handelt es sich um Zahlen aus der zweiten Reihe, mit nicht ganz so hoher Marktrelevanz. Aus den Reihen der EZB meldet sich Chefvolkswirt Philip Lane zu Wort.