Investing.com - Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat den Sieg bei den US-Wahlen für sich beansprucht, obwohl viele große Nachrichtensender und andere Medien ihn noch nicht offiziell zum Sieger erklärt haben. Die Auszählung der Stimmen deutet darauf hin, dass er mehrere wichtige Swing States für sich entscheiden konnte. Die US-Aktienmärkte reagieren derweil positiv auf eine mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus.
1. Trump beansprucht Wahlsieg für sich
Das offizielle Endergebnis der US-Präsidentschaftswahlen steht zwar noch aus, dennoch hat sich Donald Trump bereits als Sieger erklärt und sieht ein „starkes Mandat“ für sich und seine Politik.
Obwohl die meisten großen US-Sendern und anderen Nachrichtensendern noch keine offizielle Entscheidung zugunsten des republikanischen Kandidaten verkündet haben, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass er kurz vor einem Sieg über seine demokratische Konkurrentin Kamala Harris steht.
Trumps Erfolg scheint durch ein starkes Abschneiden in einer Reihe von Swing States, darunter Pennsylvania, Georgia und North Carolina, nahezu sicher zu sein.
Unterdessen berichtet Associated Press und andere regionale Sender, dass die Republikaner die Mehrheit im Senat, dem Oberhaus des US-Kongresses, errungen haben. Außerdem seien sie auf dem besten Weg, auch das Repräsentantenhaus zu gewinnen.
Können die Republikaner tatsächlich beide Kammern für sich gewinnen, wäre es für Trump einfacher, wichtige politische Veränderungen durchzusetzen. Im Wahlkampf hat er weitreichende Reformen in Bereichen wie Einwanderung, internationaler Handel und Steuern angekündigt.
2. US-Aktienmärkte reagieren positiv auf möglichen Trump-Sieg
Nachdem sich ein Wahlsieg von Donald Trump immer mehr abzeichnet, ziehen die wichtigsten US-Indizes vorbörslich kräftig an.
Aktuell gewinnt der Dow Future 2,4 % hinzu, der S&P 500 klettert um 2,0 % und der Nasdaq 100 springt um 1,7 % nach oben.
Die wichtigsten US-Indizes gingen gestern durchweg in der Gewinnzone aus dem Handel. Dennoch hatten sich vielee Anleger auf eine mögliche Volatilität an den Aktienmärkten in dieser Woche eingestellt. Die mit Spannung erwartete Sitzung der Fed, die morgen mit einer Zinsentscheidung endet, steht heute ebenfalls im Mittelpunkt der Anleger.
3. „Trump-Trades“ erfolgsversprechend
Parallel zum Anstieg der US-Aktienmärkte zogen auch die so genannten „Trump-Trades“ aufgrund der Aussicht auf einen Wahlsieg von Trump an.
Der US-Dollar war auf dem Weg zu seinem größten Tagesplus seit März 2020 gegenüber anderen wichtigen Währungspaaren, wobei insbesondere der mexikanische Peso einbrach. Die weltweit beliebteste Kryptowährung Bitcoin erreichte mit 75.060 Dollar ebenfalls ein Allzeithoch.
In den letzten Monaten wurden diese Vermögenswerte oft als Stellvertreter für die Chancen des ehemaligen Präsidenten auf eine zweite vierjährige Amtszeit im Weißen Haus angesehen.
Trumps Zoll- und Einwanderungspläne werden als Inflationstreiber angesehen, was dem Dollar Auftrieb verleihen könnte. Gleichzeitig hat sich Trump zu einem ausgesprochenen Befürworter der Kryptowährungsbranche entwickelt, was die Wetten auf Bitcoin beflügelt hatte.
4. Märkte erwarten Fed-Entscheidung
Heute kommen die Vertreter der US-Notenbank zu ihrer zweitägigen Sitzung zusammen. Die Märkte gehen davon aus, dass die Notenbank die Zinssätze zum Abschluss des Treffens morgen um einen Viertelpunkt senken wird.
Obwohl eine Zinssenkung in diesem Monat weithin erwartet wird und eine weitere im Dezember möglich bleibt, haben die Anleger auf das Wahlergebnis reagiert und ihre Wetten auf weitere Zinssenkungen im nächsten Jahr gesenkt.
Futures-Kontrakte, die an den Leitzins der Fed gekoppelt sind, gehen nun davon aus, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger die Zinssenkungen nach nur zwei weiteren Senkungen in der ersten Hälfte des Jahres 2025 beenden und sich die Kreditkosten bei 3,75 % bis 4 % einpendeln werden. Derzeit liegen sie in einer Spanne von 4,75 % bis 5 %.
„Angesichts der Tatsache, dass Trumps fiskalische Agenda zumindest auf dem Papier sehr expansiv ist, während Einwanderungsbeschränkungen das Angebot an Arbeitskräften beeinträchtigen könnten, wird die Lockerung der Fed wahrscheinlich allmählicher erfolgen als bisher“, so Analysten von Vital Knowledge in einer Mitteilung.
5. Ölpreis gibt nach
Für den Ölpreis geht es heute im bisherigen Handelsverlauf bergab, nachdem wichtige Branchendaten auf einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände hindeuten.
Aktuell sinkt der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent um 1,8 % auf 74,20 Dollar, während sich US-Rohöl (WTI) 1,7% niedriger bei 70,75 Dollar pro Barrel einpendelt.
Die gestern veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute (API) zeigen, dass die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um 3,13 Millionen Barrel zugenommen haben. Erwartet wurde dagegen ein Anstieg von lediglich 1,1 Millionen Barrel.
Die offiziellen Zahlen werden heute im Laufe des Tages erwartet, doch sollte die API-Zahlen bestätigt werden, würde dies die Befürchtung nähren, dass sich die Kraftstoffnachfrage in den USA abkühlt.
Ein stärkerer US-Dollar verteuert auch die in Dollar gehandelten Rohstoffe, wie z. B. Öl, für Inhaber anderer Währungen, was wiederum die Nachfrage dämpft.