ROUNDUP/Ukraine-Krieg: Staatsanleihen und Rohstoffe ziehen an - Rubel sackt ab
FRANKFURT/LONDON - Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Finanzmärkte am Donnerstag weltweit in Turbulenzen gestürzt. Anleger trennten sich von riskanten Investments und steuerten als sicher erachtete Anlageklassen wie Staatsanleihen an. Der Kurs zehnjähriger deutscher Staatspapiere zog kräftig an, die Rendite sackte im Gegenzug auf 0,14 Prozent.
ROUNDUP 2: Neue Russland-Sanktionen der EU sollen Zugang zu Finanzmarkt stoppen
BRÜSSEL - Die neuen geplanten EU-Sanktionen gegen Russland werden nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Zudem sollen russische Vermögenswerte in der EU eingefroren werden, und wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden.
ROUNDUP: Baerbock kündigt schärfste Sanktionen gegen Russland an
BERLIN - Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine harte zusätzliche Sanktionen gegen Russland angekündigt. "Wir werden das volle Paket mit massivsten Sanktionen gegen Russland auf den Weg bringen", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Berlin nach einer Sitzung des Krisenstabes im Auswärtigen Amt. Dazu werde sich Deutschland international mit der Europäischen Union, der Nato sowie den stärksten Wirtschaftsmächten im G7-Format abstimmen.
Borrell kündigt schärfstes und härtestes EU-Sanktionspaket an
BRÜSSEL - Das neue EU-Sanktionspaket gegen Russland wird nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell das weitreichendste werden, das die Staatengemeinschaft je beschlossen hat. Er sprach am Donnerstag in Brüssel von "einer der dunkelsten Stunden Europas seit dem Zweiten Weltkrieg". Der EU-Krisengipfel am Donnerstagabend werde sich darauf verständigen, das schärfste und härteste Sanktionspaket anzunehmen, das man je umgesetzt habe. Die russische Führung werde nie da gewesener Isolation gegenüberstehen.
Europarat kündigt Schritte als Antwort auf russischen Angriff an
STRASSBURG - Der Europarat hat in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine Schritte angekündigt. "Wir werden schnell die notwendigen Maßnahmen treffen, um auf die aktuelle Situation zu reagieren", hieß es am Donnerstag in einem Schreiben der Generalsekretärin des Europarats, Marija Pejcinovic Buric.
Angriff auf Ukraine: Neue britische Sanktionen gegen Moskau erwartet
LONDON - Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine werden neue britische Sanktionen gegen Moskau erwartet. Premierminister Boris Johnson, der sich "entsetzt über die furchtbaren Ereignisse" gezeigt hatte, leitete am Donnerstag eine Sitzung des nationalen Sicherheitsrates Cobra. Per Twitter kündigte er eine "entschiedene Reaktion" an. Erwartet wurde, dass noch am Donnerstag neue Sanktionen verhängt werden. Johnson wollte sich dazu im Parlament äußern.
Ost-Ausschuss der Wirtschaft erschüttert über Einmarsch Russlands
BERLIN - Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft hat sich erschüttert gezeigt über den russischen Militäreinsatz gegen die Ukraine und befürchtet langfristige Folgen für die Beziehungen. "Das ist ein schwarzer Tag für Europa", erklärte der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes am Donnerstag in Berlin. .
INDEX-FLASH 2/Angriff auf Ukraine: Moskauer Börse verliert die Hälfte an Wert
MOSKAU - Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben die Anleger sich weiter vom russischen Aktienmarkt zurückgezogen. Der RTS-Index brach am Donnerstag um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein. Binnen sechs Handelstagen summieren sich die Verluste nun auf rund 60 Prozent. Am Morgen war der Handel zunächst ausgesetzt worden.
Rubel auf Rekordtief: Russische Notenbank greift ein
MOSKAU - Die russische Notenbank greift dem taumelnden Rubel unter die Arme. Nachdem die Landeswährung wegen des Angriffs auf die Ukraine am Morgen auf ein Rekordtief zum US-Dollar gefallen war, kündigte die Zentralbank Interventionen an. Man werde am Devisenmarkt eingreifen, teilte die Notenbank am Donnerstagmorgen in Moskau mit.
Preis für Aluminium steigt nach russischem Angriff auf Rekordhoch
LONDON - Der Preis für Aluminium ist mit dem russische Angriff auf die Ukraine auf ein Rekordhoch gestiegen. An der Börse in London verteuerte sich eine Tonne am Donnerstagmorgen um 2,9 Prozent auf 3388 US-Dollar. Der Preis für das Metall übertraf damit das bisherige Hoch, das in der Wirtschaftskrise 2008 erreicht worden war. Der starke Preisanstieg bei Aluminium könnte die Inflationsentwicklung weiter verstärken, da Aluminium in vielen Produkten enthalten ist. Russland ist einer der weltgrößten Anbieter von Aluminium.
Ölpreise legen kräftig zu - Brent erstmals seit 2014 über 100 Dollar
NEW YORK/LONDON - Die Ölpreise haben am Donnerstag nach der weiteren Eskalation der Ukraine-Krise kräftig zugelegt und damit die jüngste Rally forciert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete erstmals seit 2014 mehr als 100 Dollar. Zuletzt zog der Brent-Preis um 4,50 Dollar oder 4,65 Prozent auf 101,34 Dollar an. Damit summiert sich das Plus beim Brent-Preis in diesem Jahr bereits auf rund 30 Prozent, nachdem sich der Kurs im vergangenen Jahr verdoppelt hatte.