PARIS (dpa-AFX) - Verzögerungen bei der Wartung von Atomkraftwerken und Streiks bremsen Frankreichs Stromkonzern EDF (EPA:EDF) vor dem bevorstehenden Krisenwinter noch stärker als erwartet aus. EDF korrigierte die voraussichtliche Stromproduktion für 2022 am Donnerstag abermals nach unten. Die Produktion der AKW werde voraussichtlich nur 275 bis 285 Terawattstunden liegen, teilte EDF mit. Gründe seien die Auswirkungen inzwischen beendeter Streiks auf die geplanten Wartungen der AKW. Außerdem müssten vier Kraftwerke zur Kontrolle und Reparatur von Korrosionsproblemen länger vom Netz bleiben als vorgesehen. Für 2023 und 2024 wird wieder eine höhere Produktion erwartet. EDF betreibt alle 56 französischen Kernreaktoren, von denen aber im Moment knapp die Hälfte zur Wartung und Reparatur vom Netz ist. Für den bevorstehenden Winter setzt Frankreich daher auf die Einfuhr von Strom aus Deutschland und hilft dem Nachbarn im Gegenzug seit kurzem bereits mit Erdgas aus.