Investing.com - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Inflationsprognosen für das laufende Jahr bekannt gegeben. Demnach wird die Teuerungsrate das angestrebte Ziel bis Ende des Jahres überschreiten und 2022 bei 6,8 % liegen. Damit liege sie höher als in den März-Prognosen, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Für 2023 wird eine Preissteigerung von 3,5 % und für 2024 von 2,1 % erwartet. Auch hier fallen die Schätzungen höher aus als zuvor.
Ohne die volatilen Komponenten wie Energie und Nahrungsmittel soll die Inflation im Jahr 2022 durchschnittlich 3,3 %, im Jahr 2023 2,8 % und im Jahr 2024 2,3 % betragen. Gegenüber den März-Projektionen fällt auch dieser Wert höher aus. Trotz der durch die Ukraine-Krise ausgelösten Marktvolatilität rechnen die Forecaster der EZB mit einem jährlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in der Eurozone von 2,8 % in diesem und 2,1 % im nächsten Jahr, das damit niedriger ausfällt als im März veranschlagt. Für 2024 wird mit 2,1 % ein höherer Wachstumsclip als befürchtet prognostiziert.
Lagarde sagte, die Leitzinsen würden auf der geldpolitischen Sitzung im Juli um 25 Basispunkte angehoben. Die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Zinsschritts im September sei hoch, zumal die Inflation im Mai ein Rekordhoch erreicht habe.