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FARNBOROUGH/ROUNDUP: Boeing hängt Airbus ab - Airbus rüstet A330 auf

Veröffentlicht am 09.07.2012, 16:24
Aktualisiert 09.07.2012, 16:28
FARNBOROUGH (dpa-AFX) - Vorsprung für Boeing : Der Flugzeugbauer aus den USA hat seinen Konkurrenten Airbus zum Messestart in Farnborough fürs Erste hinter sich gelassen. Auf der Luftfahrtmesse vor den Toren Londons sicherte sich Boeing einen Milliardenauftrag für 75 Exemplare seines modernisierten Mittelstreckenjets 737-MAX. Airbus meldete nur eine Order für vier A320neo. Der europäische Flugzeugbauer legt unterdessen bei den großen Langstreckenjets nach und möbelt den Airbus A330 auf. Mit einer vergrößerten Reichweite und höherer Zuladung soll die A330 dem Kassenschlager Boeing 777 künftig Kunden abjagen.

Die Aktien von Boeing und der Airbus-Mutter EADS reagierten am Montag mit Kursgewinnen auf die Nachrichten. Für die EADS-Titel ging es an der Pariser Börse um 1,66 Prozent auf 28,535 Euro nach oben. Die Boeing-Aktie legte in New York 0,98 Prozent auf 74,41 US-Dollar zu.

WIEDER AN DIE SPITZE

Mit dem Großauftrag für die 737-MAX versucht Boeing im Massenmarkt den Vorsprung aufzuholen, den sich Airbus mit dem Erfolg seinem Konkurrenzmodell A320neo seit anderthalb Jahren erarbeitet hat. Am Montag bestellte der US-Flugzeugfinanzierer Air Lease Corporation (ALC) 75 Exemplare der 737-MAX und sicherte sich zugleich Optionen für weitere 25 Maschinen des Typs: Laut Preisliste haben die fest bestellten Maschinen einen Gesamtwert von 7,2 Milliarden Dollar (5,9 Mrd Euro). Allerdings sind bei Flugzeugen Nachlässe im zweistelligen Prozentbereich üblich.

Bereits am Freitag hatte die Fluggesellschaft Virgin Australia einen Auftrag über 23 Exemplare der 737-MAX festgezurrt. Damit hat Boeing jetzt Bestellungen für insgesamt 549 der Maschinen in den Büchern. Das Airbus-Modell A320neo liegt mit gut 1.400 Aufträgen allerdings noch weit vorne. 'Natürlich wollen wir wieder an die Spitze', sagte der neue Chef der Boeing-Verkehrsflugzeugsparte, Ray Conner. Die Jets sind die modernisierten Varianten der Erfolgsmodelle 737-NG und A320 und sollen bis zu 15 Prozent weniger Treibstoff verbrauchen als ihre Vorgänger. Airbus stockte sein Auftragsbuch mit einer Order aus Israel auf: Arkia Israeli Airlines bestellte vier Jets der längsten Variante A321neo, zusammen mit einem Listenpreis-Wert von 453 Millionen Dollar.

MEHR REICHWEITE FÜR DIE A330

Bei den Großraumjets zieht Airbus nach, um der erfolgreichen Boeing 777 auf der extremen Langstrecke Paroli bieten zu können. Der Airbus A330 soll durch effizientere Triebwerke und eine bessere Aerodynamik auf eine größere Reichweite und ein höheres Startgewicht kommen, wie Airbus-Verkaufschef John Leahy ankündigte: 'Die große Reichweite der Boeing 777 war der Grund dafür, dass sie sich so gut verkauft hat.' Künftig soll die A330-300 mit 11.020 Kilometern fast genauso weit fliegen können und etwa nonstop von Frankfurt nach Kapstadt oder von London nach Tokio kommen. Den ersten Auftrag für die neue Version will Leahy noch auf der Messe bekanntgeben. Boeing denkt derweil ebenfalls über eine Modernisierung seines 'Triple-Seven' genannten Verkaufsschlagers nach.

Derweil rechnet Boeing mit einem Auftragsschub für die bisher Neuauflage seines Flaggschiffs 747. 'Wir führen Gespräche und erwarten einige Aufträge in den kommenden Monaten', sagte Conner. Bisher hat Boeing für den neuen Jumbo mit der Bezeichnung 747-8 lediglich 36 Bestellungen in den Büchern. 20 davon stammen von der Lufthansa .

Unterdessen zieht die Auftragsflut für die A320neo-Familie Bestellungen für die Triebwerksbauer nach sich. Die Fluggesellschaft Cebu Pacific orderte für ihre bereits bestellten 30 Airbus-A321-Jets das Triebwerk PW1100G-JM, das von der United-Technologies-Tochter Pratt & Whitney und dem Münchner Triebwerkshersteller MTU hergestellt wird. Auch bei den zehn weiteren Airbus-Jets, für die sich Cebu Pacific Kaufoptionen gesichert hat, soll der Antrieb zum Einsatz kommen.

A400M AM BODEN

Auf der Luftfahrtmesse in Farnborough sind nach Angaben der Veranstalter rund 1.400 Aussteller vertreten, bis Sonntag werden 250.000 Besucher erwartet. Traditionell ringen Flugzeugbauer und Zulieferer dort um Aufträge. Die Messe findet im jährlichen Wechsel mit dem Pariser Luftfahrtsalon statt, legt üblicherweise aber einen stärkeren Schwerpunkt auf Militärmaschinen.

Der britische Premierminister David Cameron nahm zum Messestart den Militärtransporter Airbus A400M in Augenschein. Die Maschine bleibt jedoch am Boden, nachdem in einem Triebwerk Metallspäne entdeckt worden waren. Flugmanöver über der Messe waren dem Hersteller daher zu riskant./stw/he

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