Investing.com - Fed-Chef Jerome Powell betonte gestern in einer viel beachteten Rede, dass die aktuelle Stärke der US-Wirtschaft keinen Druck ausübe, Zinssenkungen zu beschleunigen. „Die Wirtschaft sendet keine Signale, dass wir uns mit Zinssenkungen beeilen müssen. Die Stärke, die wir derzeit in der Wirtschaft sehen, gibt uns die Möglichkeit, unsere Entscheidungen vorsichtig anzugehen“, erklärte Powell.
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Mit dieser Aussage schloss er sich der Linie anderer Fed-Mitglieder an, die sich in dieser Woche ebenfalls vorsichtig optimistisch zur Wirtschaftslage äußerten. So sagte etwa FOMC-Mitglied Musalem am Mittwoch: „Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen und der Risikoverteilung glaube ich, dass das FOMC eingehende Informationen umsichtig und geduldig auswerten kann, wenn es eine weitere Senkung des Leitzinses in Erwägung zieht.“
Powell hob hervor, dass die US-Notenbank weiterhin davon überzeugt sei, dass das Wirtschaftswachstum und der Arbeitsmarkt trotz des anhaltenden Inflationsdrucks stark bleiben können. „Wir sind zuversichtlich, dass mit einer angemessenen Neuausrichtung unserer Politik die Stärke der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes aufrechterhalten werden kann und die Inflation nachhaltig auf 2 Prozent sinken wird“, sagte Powell.
Die jüngsten Inflationsdaten scheinen diese Einschätzung zu untermauern. Laut Powell deuteten aktuelle Veröffentlichungen darauf hin, dass die Verbraucherpreise in den 12 Monaten bis Oktober um 2,3 Prozent gestiegen seien. Der Kernindex, der volatile Kategorien wie Lebensmittel und Energie ausklammert, verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Anstieg um 2,8 Prozent. Damit bleibt die Inflation zwar oberhalb des Ziels von 2 %, zeigt übergeordnet jedoch weiter nach unten.
Powell warnte jedoch davor, die geldpolitischen Zügel zu schnell oder zu langsam zu lockern: „Eine zu schnelle Lockerung könnte den Fortschritt bei der Inflationsbekämpfung behindern, während eine zu langsame Anpassung die Wirtschaft und die Beschäftigung übermäßig schwächen könnte.“
Ein weiterer Faktor, der die robuste Wirtschaft stützt, sind laut Powell positive Entwicklungen auf der Angebotsseite. Insbesondere ein Anstieg der Produktivität und ein stärkeres Arbeitskräfteangebot, das durch höhere Einwanderungszahlen begünstigt wurde, hätten das Wirtschaftswachstum gestützt. „Was wir in den Jahren 2023 und 2024 erlebt haben, war ein Anstieg der Einwanderung und auch ein Anstieg der Arbeitskräfte, und das hat sicherlich das Wirtschaftswachstum angekurbelt“, erklärte Powell abschließend.
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