Investing.com - Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) hat wie erwartet den Leitzins in einer Spanne von 0,00 bis 0,25 Prozent belassen.
Aber die Notenbanker deuteten an, dass Zinserhöhungen schon 2023 auf der Agenda stehen könnten. Im März hatten sie noch keine Anhebung bis mindestens 2024 in Aussicht gestellt. Im sogenannten Dot Plot, wo die Prognosen der einzelnen Ratsmitglieder als Punkte abgetragen sind, zeichnen sich im Jahr 2023 zwei Zinserhöhungen ab.
Und obwohl die Federal Reserve ihre Inflationsprognose um einen vollen Prozentpunkt gegenüber der März-Prognose auf 3,4 Prozent angehoben hat, hieß es in der geldpolitischen Erklärung weiterhin, dass der Preisauftrieb "vorübergehend" sei.
Unterdessen wurde der Satz der Überschussreserven (IOER) um 5 Basispunkte auf 0,15 Prozent angehoben. Dabei handle es sich um nichts weiter als eine technische Korrektur, so die Capital Economics-Analysten in einer Notiz im Anschluss an die Fed-Sitzung.
Die Zentralbank gab keinen Hinweis darauf, wann sie mit dem Tapering ihres milliardenschweren Anleihenkaufprogramms beginnen wird. Vielleicht kann die Pressekonferenz des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell um 20:30 Uhr etwas Licht ins Dunkle bringen, wann das Tapering der Asset-Käufe beginnen soll.
Die Aktienmärkte reagierten mit Kursverlusten auf die Signale der Fed zu möglichen Zinserhöhungen im Jahr 2023. Für den S&P 500 ging es um 0,94 Prozent nach unten und der Dow Jones verlor mehr als 300 Punkte auf 33.988 Zähler. Der NASDAQ Composite büßte über 1 Prozent an Wert ein. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen sprang um knapp 3 Basispunkte auf 1,526 Prozent, was wiederum den Goldpreis drückte und den Dollar-Index beflügelte.