Investing.com - Michelle Bowman, Gouverneurin der US-Notenbank, äußerte sich gestern zurückhaltend in Bezug auf mögliche Zinssenkungen. In einer Rede vor einer Bankengruppe in Alaska warnte sie davor, überstürzt auf jüngste Daten zu reagieren, die eine nachlassende Inflation signalisieren. Trotz dieser Anzeichen sieht Bowman weiterhin erhebliche Risiken für einen erneuten Anstieg der Inflation.
„Ich bin vorsichtig, wenn es darum geht, den geldpolitischen Kurs anzupassen“, erklärte Bowman und betonte, dass die aktuellen Inflationsrisiken nicht unterschätzt werden dürften. Sie hob hervor, dass Faktoren wie geopolitische Spannungen, zusätzliche fiskalische Anreize und die steigende Nachfrage nach Wohnraum die Inflationsgefahren verstärken könnten.
Angesichts dieser Risiken riet Bowman zur Zurückhaltung bei der Interpretation einzelner Wirtschaftsdaten, um den Fortschritt bei der Inflationsbekämpfung nicht zu gefährden. Sollte sich jedoch eine weitere Abkühlung des Preisdrucks zeigen, sei eine allmähliche Zinssenkung angebracht, um negative Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung zu vermeiden.
Bowman betonte, dass die Geldpolitik flexibel bleiben müsse und nicht einem festen Kurs folge, was Spekulationen über eine Serie von Zinssenkungen nach September dämpfte. Den jüngsten Anstieg der Arbeitslosenquote führte sie auf vorübergehende Entlassungen zurück, die in den kommenden Monaten ausgeglichen werden könnten.