DURHAM (dpa-AFX) - Die Präsidentin der regionalen Notenbank von Dallas, Lorie Logan, hat Erwartungen auf baldige Leitzinssenkungen in den USA gedämpft. Neben den zuletzt hoch ausgefallen Inflationsraten verwies sie auf das trotz gestiegener Kreditkosten immer noch hohe Wirtschaftswachstum. Sie sei zunehmend besorgt, dass der Fortschritt bei der Inflationsbekämpfung ins Stocken geraten könnte, sagte sie auf einer Veranstaltung an der Duke University in Durham. Es bestehe die Gefahr, dass die Inflation nicht rechtzeitig das Inflationsziel von zwei Prozent erreiche.
"In Anbetracht dieser Risiken ist es meiner Meinung nach viel zu früh, um über eine Zinssenkung nachzudenken", sagte Logan. Sie wolle zunächst sehen, dass die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung nachlasse. Die Fed sollte darauf vorbereitet sein, angemessen zu reagieren, falls die Inflation nicht mehr weiter sinkt.
Vor der Rede war der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht worden. Dieser hatte Erwartungen auf Zinssenkungen ebenfalls gedämpft. Die Beschäftigung war im März deutlich stärker als erwartet gestiegen. Der Arbeitsmarktbericht spielt für die Geldpolitik der US-Notenbank eine wichtige Rolle. Mittlerweile wird an den Finanzmärkten eine Zinssenkung erst für den September erwartet. Bisher war man noch überwiegend vom Juli ausgegangen.
Noch deutlicher als Logan hatte sich am Donnerstagabend der regionale Notenbankpräsident von Minneapolis, Neel Kashkari geäußert. Nach seiner Einschätzung könnte in diesem Jahr gar keine Zinssenkung nötig sein.