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GESAMT-ROUNDUP: Rösler - Deutsche Wirtschaft trotzt stürmischen Zeiten

Veröffentlicht am 17.10.2012, 18:00
BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Wirtschaft stemmt sich erfolgreich gegen die Rezession in der Eurozone. Europas Zugpferd verliert in der Schuldenkrise zwar an Tempo, nach Ansicht der Bundesregierung bleibt Deutschland aber immer noch auf Wachstumskurs. Das kommt auch den Arbeitnehmern zugute: Die Kaufkraft nimmt zu, die Löhne steigen stärker als die Inflation, der Arbeitsmarkt bleibt stabil. Laut Bundesagentur für Arbeit liegt das Risiko eines Jobverlustes zurzeit unter einem Prozent.

'Die gute Nachricht ist, dass sich die deutsche Wirtschaft trotz aller weltwirtschaftlichen Turbulenzen behauptet', sagte Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) bei der Vorstellung der Herbstprojektion. Darin senkt die Regierung ihre Prognose für 2013 von 1,6 auf 1,0 Prozent, für 2012 rechnet sie mit einem Plus von 0,8 Prozent. Die führenden Forschungsinstitute hatten schon vergangene Woche ihre Erwartungen für 2013 auf 1,0 Prozent halbiert. 2011 war die Wirtschaft noch um drei Prozent gewachsen.

Rösler zeigte sich trotzdem optimistisch. Die Regierung rechnet nur mit einer vorübergehenden Konjunkturdelle im Winterhalbjahr. Deutschland durchquere zwar stürmische Gewässer, von einem Wachstumseinbruch könne aber keine Rede sein, sagte der Minister. 'Vieles spricht dafür, dass die Weltwirtschaft 2013 wieder an Schwung gewinnen kann. Dann dürfte auch in Deutschland die konjunkturelle Dynamik wieder anziehen.'

Stütze des Wachstums bleibt nach Überzeugung der Regierung der private Konsum. Die Experten erwarten, dass die Bruttolöhne dieses Jahr um 2,8 und nächstes Jahr um 2,6 Prozent zulegen. Die Verbraucherpreise dürften um 2,0 Prozent und 1,9 Prozent steigen, die Inflation damit in relativ ruhigen Bahnen verlaufen. Unterm Strich heißt das: Die Arbeitnehmer haben mehr Geld in der Tasche.

Der FDP-Chef appellierte erneut an die Länder, den Weg für die beschlossenen Steuersenkungen - die Erhöhung des Grundfreibetrages und den Abbau der kalten Progression - freizumachen. Außerdem müssten die Rentenbeiträge wie geplant zum 1. Januar sinken.

Zudem beharrt die FDP auf einer Abschaffung der Praxisgebühr und einer Reform der Ökostromförderung. Ohne den Anstieg der EEG-Umlage könnten Realeinkommen und Realkonsum 2013 noch einmal um 0,2 Prozentpunkte höher liegen, betonte Rösler.

Die SPD warf der Bundesregierung vor, die Lage im Wahljahr zu beschönigen. Fraktionsvize Hubertus Heil forderte Kanzlerin Angela Merkel auf, Vorsorge für schlechtere Zeiten zu treffen und die veränderten Regelungen für die Kurzarbeit in Kraft setzen.

Die Zahl der Arbeitslosen soll in beiden Jahren im Schnitt auf 2,9 Millionen begrenzt bleiben. Trotz der Konjunkturdelle droht nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) derzeit nur wenigen Beschäftigten ein Jobverlust.

Aktuell liege das Risiko der Arbeitslosigkeit unter einem Prozent. 'Das bedeutet: 9 von 1.000 Beschäftigten werden derzeit pro Monat arbeitslos', berichtete die BA am Mittwoch. Wer allerdings einmal seine Stelle verloren habe, bekomme derzeit nicht mehr so leicht eine neue wie noch vor einigen Monaten.

Das größte Risiko, den Job zu verlieren, haben zurzeit jüngere Arbeitnehmer. Pro Monat werden nach Angaben der Bundesbehörde 16 von 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter 25 Jahren arbeitslos. Dies liege oft auch daran, dass Jüngere häufig als erste von einem Arbeitsplatzabbau betroffen seien. Sie hätten aber auch die größte Chancen, wieder einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Derzeit fänden monatlich 141 von 1.000 jungen Frauen und Männern unter 25 Jahre eine neue Arbeit.

Die geringsten Chancen bei der Jobsuche haben Arbeitslose ab 55 Jahren. Von ihnen finden den Angaben zufolge zurzeit nur 29 von 1.000 im Monat eine Stelle. Wer allerdings einen Arbeitsplatz hat, braucht - gemessen an der BA-Statistik - kaum einen Jobverlust fürchten. Pro Monat verlieren lediglich 6 von 1.000 älteren Arbeitnehmern über 55 ihre Arbeit; ihr Risiko arbeitslos zu werden, ist damit um rund ein Drittel geringer als bei allen anderen./wn/DP/hbr

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