Investing.com - Die Analysten von Goldman Sachs (NYSE:GS) haben in einer am Freitag vorliegenden Notiz ihre "deutlich über dem Konsens" liegenden Prognosen für die US-Wirtschaft im Jahr 2023 bekräftigt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA in eine Rezession geraten, beträgt laut Goldman nur 35 %. Die Wachstumsschätzungen der US-Investmentbank liegen auch deutlich über dem Konsens, aber das könnte sich ändern, wenn die Turbulenzen im regionalen Bankensektor oder ein anderer Schock (z. B. die Schuldengrenze) die Wirtschaft in die Rezession drängen.
Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession könnte außerdem zunehmen, wenn die Inflation wieder nach oben überrascht und somit die Federal Reserve zu einer weiteren Straffung der Geldpolitik zwingt.
"Beide Szenarien sind möglich, aber keines davon ist unserer Meinung nach wahrscheinlich", so die Fachmänner in der Kundenmitteilung.
Per Saldo glauben sie, dass "sich die Märkte in den kommenden Monaten aufwärts an der Mauer der Sorgen hangeln werden".
Jedoch sehen sie zwei Faktoren, die das Renditepotenzial der Märkte im Jahr 2023 begrenzen dürften: Eine hohe Bewertung von Risikoanlagen und der Umstand, dass die prognostizierte weiche Landung noch in den Kinderschuhen steckt.
"Das schränkt den Spielraum für eine deutliche Lockerung der finanziellen Bedingungen ein und bestärkt uns in unserer Einschätzung, dass die großen Zentralbanken weiter von Zinssenkungen entfernt sind, als die Märkte derzeit einpreisen", resümierten sie.
Marktseitig wird bereits im September mit einer ersten Zinssenkung gerechnet. Hier sieht die Mehrheit den Leitzins 25 Basispunkte unter dem aktuellen Niveau von 5,00 bis 5,25 %.