Investing.com – Der Mensch hat die Angewohnheit, stets wissen zu wollen, welche neuen Herausforderungen die Zukunft für ihn bereithält. Diese Tendenz ist angesichts der aktuellen Unsicherheiten und der abrupten wirtschaftlichen und geopolitischen Veränderungen aktueller denn je. Vor diesem Hintergrund hat Goldman Sachs (NYSE:GS) in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht versucht, die Entwicklung der Weltwirtschaft bis zum Jahr 2075 vorherzusagen.
Der Bank zufolge wird das globale Wachstum im nächsten Jahrzehnt im Durchschnitt bei knapp 3 % pro Jahr liegen. Danach wird sich dieses Wachstum als Folge der Verlangsamung des Wachstums der Erwerbsbevölkerung allmählich verringern.
„Unsere Projektionen besagen, dass wir den Höhepunkt des globalen Potenzialwachstums überschritten haben. Der größte Teil dieser prognostizierten Verlangsamung ist auf die Demografie zurückzuführen. Das Wachstum der Weltbevölkerung hat sich in den letzten 50 Jahren halbiert“.
Laut der Bank würde ein langsameres Bevölkerungswachstum eine geringere Belastung für die Umwelt bedeuten, aber „eine Reihe wirtschaftlicher Herausforderungen“ mit sich bringen, wie z. B. die zunehmenden Ausgaben für die Gesundheitsversorgung der alternden Bevölkerung.
Andererseits werden sich die Schwellenländer weiterentwickeln und vielleicht den Rang der weltweit größten Volkswirtschaften erreichen. China, die USA, Indien, Indonesien und Deutschland bleiben an der Spitze. Andere Länder wie Nigeria, Pakistan und Ägypten haben das Potenzial, ebenfalls in die Liste der größten Volkswirtschaften aufgenommen zu werden.
Dennoch ist die Bank der Ansicht, dass die Einkommensunterschiede zwischen den sozialen Schichten weiter zunehmen werden. Auf Länderebene werden sie jedoch abnehmen. Dies könnte den sozialen Druck weiter erhöhen.
Der Dollar dürfte seinerseits an Bedeutung verlieren, denn die USA werden wahrscheinlich nicht mehr die gleiche Wirtschaftsleistung wie in der Vergangenheit erbringen können. Die US-Währung konkurriert derzeit bereits mit dem Euro und dem Yuan, während Europa und China expandieren.