DÜSSELDORF/KÖLN (dpa-AFX) - Wegen Personalproblemen hat die Airline Eurowings erneut zahlreiche Verbindungen an den beiden größten Flughäfen Nordrhein-Westfalens gestrichen. Wie aus der Webseite des Düsseldorfer Flughafens hervorging, wurden am Dienstag zehn Abflüge annulliert und damit etwa jeder neunte Eurowings-Start an dem Standort. Betroffen waren zum Beispiel Flüge nach Berlin, Budapest, Wien und Nizza. Auch am Flughafen Köln/Bonn zückte die Airline den Rotstift und strich einige Verbindungen, darunter Flüge nach Zürich, München und Zagreb. In den kommenden Tagen müssen Reisende mit weiteren Absagen rechnen.
Ein Grund für die Absagen ist ein hoher Krankenstand in der Belegschaft der Airline. Man sei vom Anstieg der Corona-Infektionen nicht verschont geblieben, sagte eine Eurowings-Sprecherin. "Die überraschenden Abmeldungen überstiegen für kurze Zeit unsere vorgehaltenen Reserven, weshalb wir einige Flüge bedauerlicherweise nicht durchführen konnten." Eurowings bedauere die Unannehmlichkeiten und bemühe sich, "allen betroffenen Fluggästen schnellstmöglich eine alternative Lösung anzubieten und bei Vorliegen der Voraussetzungen eine Ausgleichszahlung zu erbringen".
Nach dem Ende der Corona-Einschränkungen macht die Luftfahrt-Branche eine schwierige Phase durch. Zum einen fehlt Personal für die Sicherheits-Checks, was zu langen Wartezeiten und Unmut unter Reisenden führt. Außerdem haben sich viele Branchenbeschäftigte in der Pandemie andere Jobs gesucht, um nicht länger in Kurzarbeit sein zu müssen.
Die Eurowings-Sprecherin sprach von "industriellen Herausforderungen". Die gesamte Luftfahrtbranche habe seit Corona europaweit 150 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren. "Zwar wird überall im Rekordtempo Personal rekrutiert, aber plötzliche Verkehrsspitzen sind damit noch nicht vollständig abzudecken."
Bei anderen Airlines ist die Lage zwar ebenfalls angespannt. Laut der Webseite des Düsseldorfer Airports gab es am Dienstag aber keine andere Fluggesellschaft, die an dem Standort Abflüge annulliert hat.